Das Projekt Hands&Bits, bestehend aus Simon Schellnegger und Julian Pieber, das im Frühjahr 2017 das feine Genre übergreifende Debüt "Lovesongs for a broken pencil" präsentierte, veröffentlicht zum Song "(Inter-)national point of view" ein Video. Im Interview mit Kulturwoche.at erzählt das Duo über die Entstehung des Videos, seine musikalischen Wurzeln und was es unter "guter Musik" versteht.

Kulturwoche.at: Wie habt ihr euch kennengelernt bzw. wie kam es zum Hands&Bits-Projekt?

Simon Schellnegger: Wir haben eigentlich schon seit unserer Jugendzeit in verschiedenen Projekten zusammen gespielt. Zuerst eher im Fusion und Jazz Bereich mit Szelko Royal, danach noch im Hören Sehen Trio und anderen Formationen. Nach alldem war es eigentlich die logische Konsequenz, dass wir weiter zusammen Musik machen. Es hat sich einfach bewährt.


Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Julian Pieber: Die Single zum Video "(Inter-)national point of view" ist schon im Rahmen zur CD-Produktion Lovesongs for a broken pencil entstanden und hätte eigentlich auch Teil dieser sein sollen. Das war aber aus rechtlichen Gründen nicht möglich, da wir ein Arrangement bestehend aus zwei Tracks von für uns wichtigen Bands vereint haben. Es handelt sich dabei um "From Gagarin's Point Of View" von E.S.T. und "The National Anthem" von Radiohead.


Wie ist das neue Video entstanden? Wer hat euch dabei unterstützt?

Simon Schellnegger: Das Konzept stammt von uns. Nach einer kurzen Ideensammlung ging es mit der Planung relativ schnell und wir hatten großen Spaß daran. Gefilmt und geschnitten hat es unser lieber Freund Yavuz Odabas.


Welchen Stellenwert hat der visuelle Faktor bei Hands&Bits-Konzerten?



Simon Schellnegger: Anfangs hatten wir sehr oft Visuals bei unseren Konzerten und wenn sich die Chance bietet, setzen wir sie auch heute immer noch ein. Christian Frieß, Julians Mitbewohner, hat uns da sehr unterstützt. Wenn er mal nicht dabei war, griffen wir gerne auf den Monty Python's Flying Circus zurück, bzw. tun es immer noch. Zurzeit arbeiten wir aber eher mit Glühbirnen und diversen anderen Leuchten. Auf jeden Fall soll der Faktor Licht unsere Musik noch intensiver gestalten.



Was ist eure Definition von "guter Musik"?


Julian Pieber: In jedem Bereich, ob Jazz, Klassik, Rock, Zeitgenössisch, etc. findet man extrem gute Musik. Uns ist es wichtig, dass sich diese Genres gegenseitig beeinflussen "dürfen" und daraus Neues entstehen kann. Wir sind auf alles neugierig und bewundern jeden der seine Richtung im so übersättigten Musikmarkt finden kann.


Was ist euer musikalischer Background - welches Instrument habt ihr gelernt bzw. in welchen Genres seid ihr hauptsächlich tätig?

Simon Schellnegger: Ich habe Viola (Klassik) am Konservatorium der Stadt Wien studiert, davor aber mit Geige begonnen. Neben Klassik spiele ich alles Mögliche, von World, Zeitgenössisch, Elektro, oder Jazz. Ein wilder Mix auf jeden Fall.

Julian Pieber: Studiert habe ich Schlagzeug am Kons in Eisenstadt. Daneben beschäftigte ich mich aber immer schon mit Computer generierter Musik. Neben Pop und Elektronik bin ich vor allem im Indie Sektor zuhause.



Habt ihr immer noch Träume - oder lebt ihr den Traum bereits?


Simon Schellnegger: Träume muss man immer haben, sonst bleibt man stehen.



Was macht euch derzeit als Musiker am glücklichsten?


Julian Pieber: Ein gutes Konzert mit vielen netten, interessierten Menschen sowie die Arbeit an neuen Songs .


Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?


Simon Schellnegger: Schwer zu sagen. Prinzipiell finden wir, dass man Musik nicht als schlecht empfinden sollte, da sich hinter jedem Lied jemand Mühe gibt. Aber es existieren auf jeden Fall Kandidaten die uns nicht so liegen.

Was habt ihr euch von eurer ersten Gage als Musiker gekauft?


Simon Schellnegger: Es ist schon so lange her, ich weiß es nicht mehr, aber vermutlich einen Lutscher.

Julian Pieber: Ich hab am Anfang eigentlich meistens in Equipment investiert. Irgendwann merkt man zum Glück, was man alles NICHT braucht. Darauf warte ich allerdings noch (schmunzelt)!

Wie lauten eure Zukunftspläne?

Neues Hands&Bits Album aufnehmen und viele Live-Gigs spielen :) //

Interview: Robert Fischer
Fotos: Hands&Bits Archiv

Live-Tipps:
16.11.2017, Dornbirn, Conrad Sohm, t.b.a.
04.12.2017, Adventkalender, Schwarzberg, Wien, 19:30 Uhr