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kulturwoche_livetippsderwocheReel Big Fish und Naked Lunch plus Support Bernhard Eder in der Arena, sowie ein letztes Mal Akkordeonfestival Wien.

Reel Big Fish

Nachdem Reel Big Fish am 31. Juli 2012 ihr bislang siebtes Studioalbum "Candy Coated Fury" veröffentlichten, werden sie nun auch in der Wiener Arena auftreten. Obwohl mit Frontmann Aaron Barret nur noch ein einziges Reel-Big-Fish-Mitglied der Grundbesetzung übrig geblieben ist, schmälert dies in keiner Weise den Wert der sechsköpfigen Ska-Combo. In den letzten 21 Jahren hat sich einiges getan und das nicht nur im Line-Up der Band, sondern auch an deren Bekanntheitsgrad. Angefangen haben sie als kleine Coverband aus Orange County, Kalifornien, und avancierten über die Jahre zu einer Größe der US-amerikanischen Ska-Punk-Szene. Auch hierzulande wurde die Gruppe für ihre Live-Shows bekannt, die mit tanzbarem Musikmaterial und viel Humor aufwarten kann. So trägt die aktuelle Tour z.B. den leicht monströsen Titel: "Candy Coated Fury World Tour 2013". Begleitet werden sie auf ihrer Tournee von den kalifornischen Suburban Legends, die mit ihren Ska-Interpretationen von Disney-Songs wie "Under The Sea" und "I Just Can't Wait To Be A King" Bekanntheit erlangten, über die Jahre aber auch sechs eigene Alben veröffentlichten. (PT; Foto: Crystal Jones)

reel-big-fish-2013
Live-Tipp:
Reel Big Fish
Support: Suburban Legends
18.3., Arena
Baumgasse 80, 1030 Wien
Beginn: 20 Uhr
Tickets

Naked Lunch (Support: Bernhard Eder)

Die Band aus Kärnten präsentiert ihr neues, hochgelobtes Werk "All Is Fever". Als Support ist der hochbegabte Wiener Singer/Songwriter Bernhard Eder zu hören. Mit dem berührenden Opener "Snow Fields" schlägt Bernhard Eder ein neues und sehr spezielles Kapitel in seiner musikalischen Laufbahn auf. "Der derzeit vielleicht beste deutschsprachige, aber englisch singende Songwriter" nennt ihn das Magazin Soundmag.de. Eder legt mit seinem vierten Longplay ein waschechtes Trennungsalbum vor, das es in sich hat. Musikalisch ist "Post Breakup Coffee" als neue Klangfarbe eine konsequente Weiterentwicklung von Eders bisherigen Alben. "Nur kein Indiefolk", lautete dabei die Devise. Dann schon lieber tief rührende, an die frühen 1970er erinnernde Sounds und Stimmungen. Die acht Songs nehmen sich viel Zeit, auch schon mal sechs Minuten, um ihre Wirkung voll zu entfalten. Längere Instrumentalpassagen und zarte Psychedelik inklusive. Und der Haupt-Act des Abends? Mit "Songs For The Exhausted" (2004) haben sich Naked Lunch, 1991 in Klagenfurt/Österreich gegründet, ein künstlerisches Plateau geschaffen, von dem aus sie seither musikalisch und inhaltlich weitergehen. Es folgten "This Atom Heart Of Ours" (2007) und "Universalove" (2009), die preisgekrönte Arbeit (Max Ophüls Preis) mit Filmregisseur Thomas Woschitz, der es gelang, Musik und Film gültig und neu miteinander zu verbinden. "All Is Fever" nun ist das denkbar beste Album, das Naked Lunch an diesem Punkt ihrer Geschichte machen konnten. Abermals haben sich diese wagemutigen Wahnsinnigen im dritten Jahrzehnt ihres Bestehens von dem, was vorher war, gelöst, hatten den Mut nach dem langen Verfolgen der Spur eines stillen, reduzierten Albums dieses komplett zu verwerfen, nicht zuletzt aus tätigem Misstrauen zur Singer/Songwriter-Form. Mit Verbündeten wie Olaf Opal oder Gustav schöpfen Naked Lunch bei "All Is Fever" aus dem Vollen, denken über Grenzen oder Definitionen von Indiemusik, europäischem Kunstlied, Ballade, Pop, gebrochenen humanistischen Hymnen und elektronisch unterlegtem Todes-Soul nicht einmal mehr nach. Sie geben jedem Lied was es braucht, sind dabei zugänglich und zärtlich wie nie zuvor, machen Zeit und Geschichte spürbar, die in den Songs steckt. (PT)

naked-lunch-2013
Live-Tipp:
Naked Lunch
Support: Bernhard Eder
19.3., Arena
Baumgasse 80, 1030 Wien
Beginn: 20 Uhr


Internationales Akkordeonfestival Wien

In der Zielgerade bietet das Quetschn-Festival erneut eine ansehnliche Vielfalt. Das akkordeonistische Vergnügen reicht dabei vom Musikerinnen-Portrait Marie-Theres Stickler, die gemeinsam mit Martin Spengler & Die foischn Wiener Blues-getränkte Stimmung am 15.3. in den Ehrbar-Saal bringt und an diesem Abend zudem mit dem Quintett Alma Musik zwischen Tradition und Innovation, Klassik und Jazz auf ihre ganz eigene Art ausleuchtet. Tags darauf im Schutzhaus Zukunft bietet die originäre Wiener Tschuschenkapelle zum Tänzchen. Eben dort gibt es am 18.3. dann auch sogar echte Piratinnenmusik. Nein, das hat nix mit dieser leicht verkümmerten Partei zu tun, sondern mit drei Musikerinnen, die unter dem Bandnamen Annie Bonny and the Hinking Sinking Ladies firmieren. Neue Geschichten von Reisen auf den Wogen der sieben Weltmeere kommen dabei zu Gehör und natürlich auch ausgebuddelte Schätze, Seelenbrüche und Freudentänze, von denen mit offenen, lauten Herzen berichtet wird. Die Abschluss-Gala am 23.3. ist dann wieder dem Nordlichter-Schwerpunkt gewidmet. Mit Johanna Juhola und ihrer Formation Reaktori gastiert eine finnische Band im Reigen, deren Musik sich zwischen den Polen Tango Nuevo und Electronica bewegt.Und wer es weniger finnisch mag, kann alternierend ins Metropol strudeln, um dort die älteste französische Boygroup zu hören, Bratsch, denn Bratsch ist immer ein Ereignis. (Manfred Horak)

akkordeonfestival2013
Live-Tipp:
Akkordeonfestival
Täglich bis 23.3., Verschiedene Locations in Wien