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joe-jackson-the-dukeSo großartige Alben der britische Sänger, Pianist und Komponist Joe Jackson zwischen seinem Debüt-Album "Look Sharp!" (1979) und dem Eineinhalbfach-Album "Big World" (1986) vorlegte, so unterschiedlicher Qualität waren seine Alben danach. Mit "The Duke" schließt er endlich wieder an diese starke Phase an.

Mit "The Duke" ist natürlich einer der einflussreichsten amerikanischen Jazz-Musiker, Edward Kennedy 'Duke' Ellington, gemeint, dessen Werk an die 2000 Kompositionen (Lieder und Suiten) umfasst, von denen eine Hundertschaft zu Jazzstandards wurden und bis heute dementsprechend oft zu Gehör gebracht werden. Joe Jackson begnügte sich jedoch nicht damit, möglichst authentische Cover-Versionen zu fabrizieren (wie er es auf seinem "Jumpin' Jive" Album von 1981 versuchte), sondern bringt sich mit aufregenden, zeitgemäßen (aber nicht zeitgeistigen) musikalischen Staturen ein - und wenn man es schon mit einem älteren Joe Jackson Album vergleichen möchte, dann am ehesten mit "Body & Soul" von 1984 (auf diesem Album verarbeitete Joe Jackson Jazz-Latino-Eigenkompositionen mit alter Studiotechnik). Die neuen Gewänder passen hervorragend, sicherlich auch Dank der Mitmusiker wie Steve Vai (Gitarre), Sussan Deyhim (Gesang), Christian McBride (Bass), Ahmir ?uestlove Thompson (Drums), Sharon Jones (Gesang), Regina Carter (Violine) bis hin zu Iggy Pop (Gesang, natürlich). Klassiker wie "Caravan", "Mood Indigo" und "Rockin' In Rhythm" dürfen natürlich nicht fehlen, und die von Joe Jackson neu arrangierten zehn Stücke zeigen einerseits das gewaltige Spektrum von Ellington, und andererseits wohin diese zum Teil über 80 Jahre alten (und dabei erstaunlich jung gebliebenen) Stücke wie "It Don't Mean a Thing (If It Ain't Got That Swing)" - hier mit Iggy Pop zu hören - abzielen: Mitten ins Herz. Unzerstörbare Musik also. Joe Jackson ist aber soundso ein viel zu guter und auch gewiefter Musiker und weiß anscheinend genau, wie man an solcherart gigantische Kompositionen herangehen muss ohne in die diversen Fettnäpfchen zu treten. So bietet sich das Album auch durchaus für Quereinsteiger an, um den Musikkosmos von Duke Ellington zu erkunden, auch dann, wenn man mit Jazz überhaupt nichts am Hut hat. Hört euch nur mal das medleyeske "The Mooche / Black and Tan Fantasy" (letzteres aus dem Jahr 1928) und das abschließende Iggy Pop Duett an. Starkes Album. (Manfred Horak)

CD-Tipp:
Joe Jackson: The Duke
Musik: @@@@@
Klang: @@@@@@
Label/Vertrieb: Ear Music / Edel (2012)

Link-Tipp:
Joe Jackson