cypress-hill-splash-2011-1Cypress Hill in Concert auf dem Splash 2011: das bedeutet die Überväter des englischsprachigen Hip Hop live! Wer als Jünger der Beats und Rhymes was auf sich hält, muss die Jungs einfach miterlebt haben.

Sonntag, 10. Juli 2011, meine Laune ist am Tiefpunkt angelangt. Es regnet in Strömen. Meine Jacke, Hose und Schuhe, inklusive Socken sind komplett durchnässt und es ist kalt, saukalt. Der Shuttlebus zum Gelände will nicht kommen und ich sehe mich erst bei der Bühne ankommen, wenn schon alles gelaufen ist. Wenn Cypress Hill schon längst gespielt haben und ich das quasi größte Konzertereignis des diesjährigen Festivals verpasst hab. Während ich nervös immer wieder auf die Uhr schaue, kommt dann auch endlich der heiß ersehnte Bus und als ich endlich gen Bühne schreite, merke ich, dass ich eben zu spät bin. Ich ärgere mich noch mehr, schiebe mich aber durch die Menge und als ich einen akzeptablen Platz erreicht habe, fangen Cypress Hill, nach einer kleinen Ansprache, auch wieder zu spielen an.

Und als die ersten Beats mein Ohr treffen, ist meine schlechte Laune wie weggeflogen. Gott, wie lange habe ich auf solche Musik gewartet? Bei der 2011er Auflage des Splash musste man eben ganz schön intensiv nach Rap der älteren Schule suchen und nun war er endlich da! Cypress Hill haben zwar auch ein neues Album am Start, das auch samplemäßig ein bisschen mehr in Richtung Hard Rock geht, aber dennoch den traditionelleren Hip Hop Geschmack bedient. Und so war dieses Konzert für alle Liebhaber von grandiosem DJing, fetten Beats und geschmeidigen Flows eine echte Offenbarung.

Allein der DJ hat mit seinem Können locker allen anderen Festivalteilnehmern den Rang abgelaufen. Was der Mann an den Turntables zaubert, würde ich mir für jedes Hip Hop Konzert wünschen, dann müsste ich mich jedenfalls nicht mehr ständig über DJs ärgern, die den Eindruck machen, als könnten sie gar keinen Plattenspieler mehr bedienen. Und der Rest von der Truppe heizte dem Publikum mit sämtlichen alten und neuen Hits kräftig ein. Aber welcher Hip Hop-Freak kann bei Stücken wie "Insane in the Brain", "Dr. Greenthumb" oder "(Rap) Superstar" noch still stehen? Und deswegen wurden B-Real, Sen Dog und ihre Jungs auch ordentlich gefeiert.

Am Ende war man einfach nur traurig, dass man nicht in L.A. wohnt, weil man somit auf dem europäischen Kontinent nur so selten in den Genuss eines solchen Live-Erlebnisses kommt. (Katja Kramp)

Kurz-Infos:
Cypress Hill beim Splash-Festival in Gräfenhainichen
Bewertung: @@@@@
Kritik zum Konzert am 10. Juli 2011