Der junge Singer/Songwriter Keller Stef, der bereits 2010 mit "Bulldogfahrer" einen Überraschungs-Hit in Bayern landete, veröffentlicht seinen zweiten Longplayer "Narrisch", und ist damit am Sprung, auch den Rest von Deutschland (und vielleicht auch Österreich) zu erobern.
Aber alles der Reihe nach: Nachdem Keller Stef aus Übersee am Chiemsee nach diversen (und zumeist nur unbefriedigenden) Versuchen im realen Berufsleben als Liedermacher durch die Kleinkunstbühnen von München tingelt, hat er von dieses Einzelkämpferdasein schnell bald wieder genug. Er sucht sich nach und nach seine jetzigen Bandkollegen zusammen und so entsteht 2009 ein bunter Haufen aus Musikern, der unablässig tourt, und mit der Zeit seine ganz eigene Mischung aus Rock'n'Roll bzw. Rockabilly und Pop mit den Dialekt-Texten von Keller Stef entwickelt. Die Inspiration für diese Texte, bei denen oft kein Auge trocken bleibt, und die aber trotzdem in ihrer Direktheit zumeist ganz unmittelbar ins Schwarze treffen, sind zumeist Alltagsbetrachtungen. Das reicht von Geschichten, die der alte Opa erzählt, wenn er auf der Hausbank sitzt, über ironischen Momentaufnahmen aus der eigenen Biografie ("Lehrbua") bis zu einer zum Brüllen komischen Ode an die "Modorsog". Doch auch nachdenklichere Songs wie z.B. "1.2.3.4." haben ihren Platz im Repertoire. Die nächsten Stationen der ungewöhnlichen, aber wahren, Erfolgsgeschichte von Keller Stef sind schnell erzählt: Sieg bei einem Bandwettbewerb, bei dem man eigentlich gar nicht eingeladen war (!), doch dieser Preis macht auch die Einspielung von vier Songs im Studio möglich. Irgendwie landeten diese Stücke im Radio, wurden auch dort gespielt, und so erlangten Keller Stef und Co. mehr und mehr an Popularität. Fazit: Coole CD mit Rock'n'Roll-Spirit samt witzigen Songs in Bayrisch, bei der auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Interessante Fußnote: "Narrisch" erscheint als eine der ersten Veröffentlichungen auf dem frisch gegründeten Label "Millaphon" des Ex-Bayern München Kickers und Musikliebhabers Mehmet Scholl. (Robert Fischer)
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