Auf "Tenoration" begibt sich Pee Wee Ellis auf eine Musikreise from Jazz to Funk and back und punktet einmal mehr mit schweißtreibenden Rhythmen, knackigen Soli, Spielfreude, Improvisation und einer unverkennbaren Handschrift.
ER war als musikalischer Leiter, Arrangeur und Saxophonist für eine der besten Langspielplatten A-Seiten in der Musikgeschichte verantwortlich und somit also für die Quintessenz in Van Morrisons Schaffen zuständig. "Common One" (1980; Phonogram/Warner) ist eines jener must-haves, um die man nicht herumkommt, interessiert man sich halbwegs seriös für Musik. Und: ER sei, so James Brown 2001, einer der besten Musiker, wenn nicht der beste Saxophonist. ER: Alfred 'Pee Wee' Ellis. Gemeinsam mit Maceo Parker und Fred Wesley prägte Pee Wee Ellis den zurecht so viel gepriesenen Bläsersatz in der Hochblüte im musikalischen Schaffen von James Brown, der ihn zwischen 1967 und 1969 zum Bandleader erhob (nachzuhören u.a. auf dem spektakulären Live-Album "Live at the Apollo"; 1968; Polydor). Mehr noch, der bärige Typ, der in Texas aufwuchs und bei Sonny Rollins in die Saxschule ging, war letzten Endes einer der drei Wegbereiter für Funk, denn 'The Godfather' stand zwar im Rampenlicht, aber seine 'Söhne', allen voran Pee Wee Ellis, schrieben für ihn etliche Songs (wie z.B. "Cold Sweat") und sorgten für die Arrangements, Grooves und den knackigen Bläsersätzen. Dass es der funky player immer noch kann, beweist er auf dem Doppel-Album "Tenoration". Das Motto lautet "From Jazz to Funk and Back", unterteilt in CD 1 (From Jazz to Funk...) mit Dan Moore (Keyboards), Tony Remy (Guitar), Patrick Scales (Bass), Guido May (Drums) und CD 2 (...and back to Jazz) mit Gareth Williams (Grand Piano), Laurence Cottle (Bass), Guido May (Drums). Trotz schlanker Besetzung entsteht hier ein voluminöser Sound mit enormem Druck, vor allem die jazzigere Umsetzung auf CD 2 mit dem herausragenden Schlussstück "Freedom Jazz Dance" (ein Original von Eddie Harris) lässt keine Wünsche offen. Schweißtreibende Rhythmen, knackige Soli, Spielfreude und Improvisation und vor allem seine unverkennbare Handschrift in Komposition und Arrangement machen das Album zu einem freudvollen Ereignis. (Manfred Horak)
CD-Tipp:
Pee Wee Ellis: Tenoration
Musik: @@@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Art of Groove/Lotus (2011)