Das Seewiesenfest im oberösterreichischen Kleinreifling wurde heuer 20. Leider ging der runde Geburtstag am 28. Mai 2011 etwas im Matsch unter. Auch die Musik war schon mal ansprechender. Die Stimmung war jedoch ansteckend ausgelassen.
Wer nicht weitsichtig genug war Gummistiefel anzuziehen, trug nach dem Seewiesenfest mit Seewiesen-Gatsch getränkte Schuhe als Souvenir heim. Auch wenn der Regen zum Glück bereits nachmittags nachgelassen und somit noch einen halbwegs sonnigen Festivalabend ermöglicht hatte, war von der Wiese, die diesem Festival seinen Namen gibt, nicht viel übrig. Stattdessen wurden die Besucher von einer mit Pfützen durchzogenen Matschwüste empfangen. Abschrecken ließ sich das Publikum davon jedoch auf keinen Fall. Schon am Vormittag war der kleine Bahnhof bevölkert mit Isomatten und Schlafsäcken schleppenden Jugendlichen. Das ganze 800 Seelen Dorf wurde für einen Tag in einen Ausnahmezustand versetzt. In jeder Ecke war die Aufregung dieses Tages zu spüren, alles war in Bewegung und Kleinreifling schwirrte wie ein Bienenstock. Auch wenn die Musik sicherlich einer der Anziehungspunkte des Seewiesenfests ist, so steht doch der soziale Aspekt im Mittelpunkt des Tages. Man trifft sich wieder, bringt Freunde mit, vernetzt sich, trinkt, grillt, tanzt und springt zusammen in Pfützen. Je weiter der Abend voran rückte, desto bevölkerter wurde das Zelt, in dem die Acts auftraten. Schon Ra Ra Riot zogen einige Menschen an und spätestens beim Auftritt von Kreisky, die, zugegeben, etwas gewöhnungsbedürftig vor sich hin schrammelten, war das Gedränge groß. FM Belfast aus Rejkjavik heizten dann nach Mitternacht mit ihrem Elektro Pop noch einmal so richtig ein und brachten selbst die langsam Ermüdenden wieder in Stimmung. Auch außerhalb des musikalischen Programms war eine Menge los. Am gemütlichen Feuer am See saß man zusammen und wärmte sich in der, leider etwas kühlen, Nacht. Für gutes Essen war gesorgt. Gefüttert wurden die Seewiesenfestbesucher/innen mit Kuchen, Würsten, und auch ein vegetarischer Seebab war dabei. (Text: Katharina Fischer; Mitarbeit: Jasmin Aschauer; Fotos: Thomas Reibnegger; Christof Zachl)
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