Das erste Album von Violetta Parisini - "Giving You My Heart To Mend" (VÖ: 28. Mai 2010) - zwingt Liebhaber von unkonventioneller Popmusik in Kombination mit einer emotionsgeladenen Frauenstimme und diversen Einflüssen aus Rock, Soul, Elektronik und verträumten Balladen in die Knie und stellt potenzielle Suchtgefahr für ebensolche dar.
Eines Tages trafen sich zwei Menschen, die gerne Musik machen und beschlossen, dies gemeinsam zu tun: Violetta Parisini und Florian Cojocaru. Nach Beschnuppern, Annähern und harter Arbeit haben wir nun das Endprodukt dieses Zusammentreffens vor uns: das erste von Florian Cojocaru produzierte Album Violetta Parisinis, "Giving You My Heart To Mend". Violetta Parisini bringt damit neuen Wind auf den österreichischen Musikmarkt: die junge Wienerin schafft es, den Zuhörer mit ihrem unwiderstehlichen Charme, den sie selbst über die Konserve zu vermitteln vermag, zu bestechen. Die Platte handelt - wie so viele Pop-Alben - von Liebe, Verlassen werden, Schmerz, Trauer, Verwirrung, Rückfällen und allem, was man mit Liebesbeziehungen in Beziehung setzen könnte. Doch sollte man nicht wagen, dieses Album als klassischen Schnulz-Pop mit banalen Texten und einfachen Akkordfolgen abzustempeln. "Giving You My Heart To Mend" ist ein Album, das so einige Überraschungen mit sich bringt.
So beginnt zum Beispiel Song No.2 ("The Blackest Coffee") mit der Ansage "The Blackest Coffe Take 1000" - einfach überraschend ehrlich und charmant. Kurz ist dieser Track, in dem das Thema Gefühle selbst behandelt wird. Doch in der Kürze liegt ja bekanntlich die Würze. Die emotionale Würze nämlich - das Geheimrezept der ehemaligen DJane, das sie offensichtlich als Basis für einen jeden ihrer Gefühls-Eintöpfe nutzt. Emotionen über Gesang zu vermitteln, das dürfte jedenfalls eine ihrer Stärken zu sein. So setzt sie teilweise ihre Sprechstimme als überzeugendes Mittel ein, mischt großartigen, glasklaren Gesang mit gepressten, ja, fast schon geschrienen Tönen und beweist eine weite Range, sowohl an Tönen, als auch an emotionaler Ausdrucksstärke, wobei sie sich selbst immer treu bleibt. Von bestimmt, überzeugt und kräftig, über zerbrechlich, enttäuscht, verletzt und traurig, bis hin zu zart, sanft und liebevoll - bei "Giving You My Heart To Mend" ist alles drin. Auch Gefühlschaos oder plötzliche Einsichten zu in der Vergangenheit erlebten Situationen können den Hörer überraschen. Eine weitere Gabe Violettas ist, Zustände, Umstände, Erlebtes in eine einfache, verständliche Sprache zu verpacken. Sie 'singt' das aus, was man selbst vielleicht so lange versucht hat in Worte zu fassen. So erzählt sie zum Beispiel am Ende ihres Albums den Moment des 'Sich (wieder) Verliebens' in einer derart detaillierten Weise, dass man gar nicht anders kann, als sich selbst so zu fühlen: frisch verliebt ("Favourite Friend").
Das Album als Gesamtkunstwerk erzählt den Weg eines verletzten Herzens, das versucht seine Wunden zu lecken ("In My Arms"), sich selbst wiederzufinden ("Stop"), wieder zurückfällt in die Magie des zuvor Verlassenen ("After It All"), wieder aufsteht und weiterläuft ohne anzukommen ("On The Run"), bis es letzten Endes doch noch - ganz vorsichtig und sehr unsicher - hergegeben werden kann ("Favourite Friend"). "Although I knew from the very start you should never give away that part of yourself"; es geschieht ganz von selbst, wenn man sich das erste Album von Violetta Parisini zu Gemüte führt oder sie gar live bestaunen kann. //
Text: Nathalie Wessely
Fotos: Verena Soltiz
CD-Tipp:
Violetta Parisini: Given You My Heart To Mend
Musik: @@@@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Universal (2010)