Vier Jahre nach "Stand Up" legte die Dave Matthews Band im Sommer 2009 ihr Album "Big Whiskey And The GrooGrux King" vor. Ihr achtes Album ist zugleich ein Nachruf auf den Band-Saxofonisten LeRoi Moore, der während der Aufnahmen bei einem Autounfall starb. Der Sänger und Gitarrist nahm sich für ein ausführliches Interview Zeit.
Kulturwoche.at: In einer Folge der Fernsehserie Dr. House spielten Sie einen Musiker, der nach einer Operation nicht mehr Musik machen kann. Haben Sie darüber schon einmal ernsthaft nachgedacht?Dave Matthews: Ich denke darüber nach, überlege mir, was wäre, wenn ich taub werden würde. Leider ist ja nicht jeder ein Beethoven. Der war ein Genie, der die Fähigkeit besaß, große Meisterwerke, wenn nicht sogar sein größtes Meisterwerk, zu schaffen, obwohl er nicht mehr in der Lage war, es zu hören. Das ist einfach unglaublich. Aber es gibt andere Dinge, die ich vielleicht machen könnte. Ich mag die visuellen Künste, ich mag aber auch Ruhe und Stille. Vielleicht ergeben sich neue Möglichkeiten. Ich hoffe, wenn ich meine Fähigkeit Musik zu machen verlieren sollte, dass ich dann clever genug bin, neue Möglichkeiten zu sehen und zu finden und nicht nur den Verlust. Sie erwähnten gerade Stille und Ruhe. Wie wichtig ist das?Die Leute fragen mich oft: Was hörst du gerade? - Und ich erwidere: Nichts! - Was ist in deinem CD-Player? - Kann ich mich nicht erinnern! - Das hat nichts damit zu tun, dass ich Musik nicht mag oder dass ich mich nicht gern von Musik überraschen lassen würde. Aber andrerseits ist es auf jeden Fall so, dass ich nicht versuche, ständig auf dem neuesten Stand zu sein. Es gibt so viel Musik in unserer Geschichte und so viel Musik, die irgendwo in den Ecken versteckt ist und die man gewöhnlich nicht sieht, und auf die ich nur stoße, weil meine Freunde oder deren Freunde sie mir empfehlen. Dabei haben viele Leute gar keine Plattenkarriere oder nur eine sehr kleine, deren Musik höre ich dann oder ich höre ein paar abgedrehte Aufnahmen, die kaum jemand jemals hören wird. Oder ich höre gar nichts. In letzter Zeit höre ich viel Talk Radio. Kaum einmal höre ich Nachrichten. Das Musikerdasein ist ein unsteter Beruf. Welche Opfer sind Sie bereit für Ihren Beruf zu bringen - und welche nicht?Ich nehme an, der Zustand, immer unterwegs zu sein und keinen klaren Lebensmittelpunkt zu haben, ist eines der Opfer, den ich für meinen Beruf aufbringen muss, was natürlich einschließt, dass auch meine Familie immer unterwegs ist. Auch meine Kinder, was sich immer schwieriger gestaltet. Und die Tatsache, dass ich oft lange von meiner Familie getrennt bin, gehört auch dazu. Ein beständiges Leben, wo man morgens aus demselben Bett steigt, in das man abends wieder schlafen geht, wo man weiß, wo sich alle Dinge im Haus befinden, gibt es nicht. Man lebt aus dem Koffer. Aber das ist ein Opfer, das ich aufbringe, obwohl es immer schwieriger wird. Gleichzeitig würde ich niemals meine Familie für meinen Job opfern, denn meine Mutter, meine Schwester und mein Bruder waren immer ein Kraftquell für mich, wie es inzwischen auch meine Frau und meine Kinder geworden sind. Das wird mir mehr und mehr bewusst. Sie sind mein größter Kraftquell und der Grund meiner Normalität, denn innerhalb der Familie wird einem bewusst, was wirklich wichtig ist. Sie lieben dich – abgenutztes Wort – bedingungslos. Das würde ich niemals opfern. Wenn ich wählen müsste zwischen meiner Familie und der Musik(karriere), würde ich mich immer für die Familie entscheiden. Außerdem kann ich Musik ja immer noch weiter machen. Neil Young sagte einmal, Musik zu machen ist kein Privileg sondern ein Recht...Das ist ein wichtiger Umstand, der oft außer Acht gelassen wird, wenn Leute mich fragen: Welchen Rat würden sie jemandem geben, der professioneller Musiker werden will? - Ich sage immer: Wenn du ein professioneller Musiker werden willst, musst du hart arbeiten. Und du musst jede Auftrittsmöglichkeit wahrnehmen. Du solltest nicht erwarten, dass dir irgendetwas zufällt. Du musst arbeiten - und zwar hart! - Aber der wichtigste Rat, den ich Musikern gebe, ist: Spiele, weil es dir Spaß macht! Und erst dann denke über alles andere nach. Als Erstes musst du die Musik lieben! Vielleicht gilt das nicht für jeden. Aber für mich ist es undenkbar, dass ich süchtiger nach Ruhm und Geld als nach dem eigentlichen Prozess des Musikmachens wäre. Ich mag Geld, da gibt’s keine Frage. Wirklich. Und ich mag es auch, wenn Leute auf mich zukommen und sagen: Hey, ich mag deine Musik! - Das finde ich toll, keine Frage. Aber selbst Musik zu machen, etwas auf eine neue oder andere Art auszudrücken, das ist das Größte. Natürlich kann man einwenden, dass alles schon gesagt wurde und dass wir uns ständig wiederholen. Aber dennoch versuchen wir, neue Wege zu finden, uns auszudrücken. Und genau diese Erregung treibt mich an. Wenn die mal vergehen sollte, hoffe ich, die Weisheit zu besitzen, dass ich dann anderen Leuten zuhöre und selbst still bin. Sie haben zwischen durch in dem Film Leg Dich nicht mit Zohan an von Adam Sandler mitgemacht. Warum?Meine Rolle als bigotter Rassist in Leg Dich nicht mit Zohan an hat einen Riesenspaß gemacht. Ich habe allen in der Band erzählt: Ich werde einen bigotten Rassisten spielen! Mein Freund LeRoi liebte diesen Film, weil er Adams Intentionen mochte. Das hat einfach einen Riesenspaß gemacht. Das ist auch der Grund, warum so viele tolle Schauspieler in Adam-Sandler-Filmen mitmachen, denn sie wissen, dass es viel Spaß machen wird. Die Anfänge der Dave Matthews Band reichen bis in die frühen 90er Jahre zurück. In den vergangenen vier, fünf Jahren schien ein bisschen Sand ins Getriebe gekommen zu sein. Was war passiert?Es hat sich verändert und in gewisser Weise musste ich alles neu definieren, denn als wir damals anfingen, trieb uns eine rastlose Erregung. Es war toll, in einem Van rumzufahren und überall zu spielen - und es auf unsere Art zu tun. Wir haben ja alles irgendwie andersherum gemacht. Zuerst haben wir uns ein treues Publikum aufgebaut und uns nicht um den Rest gekümmert: Wir brauchen keine Plattenfirma, wir brauchen keine Videos und all diesen Kram. Das kam dann alles zu uns, denn wir hatten ein großes Publikum. Wir haben der Musikindustrie getrotzt und haben unsere Musik gemacht. Dann wurde es etwas schwieriger. Wenn man sich an Dinge in der Vergangenheit erinnert, tendiert man ein bisschen dazu, ein bisschen unehrlich zu sein. Aber ich versuche, ehrlich zu sein. Ich denke, wir haben unseren Weg ein bisschen aus dem Auge verloren. Ich persönlich wurde immer mehr unschlüssiger und zögerlicher. Unsere Beziehung unter einander wurde eine Zeitlang immer gespannter. Aber im Moment bin ich so dankbar, denn die Band ist so stark. Wir haben den tragischen Tod eines Freundes überwunden. Aber zuvor hatten wir unsere eigene Unfähigkeit, miteinander zu kommunizieren, überwunden. Diese Unfähigkeit begann unsere Musik zu vergiften und unsere Fähigkeit, gemeinsam Musik zu machen. Dieses Album und der Prozess seines Entstehens war der finale Exorzismus, um diese Dämonen zu besiegen. Oder es war der Antidot zu dieser Vergiftung. Die Musik ist für mich wieder zu einer Form der Therapie geworden – oder zu einer Kirche ohne Gott. Aber Sie waren in dieser Periode nicht untätig. Warum hat es nicht geklappt?Wir haben mehrere Alben in dieser Phase des Durcheinanders innerhalb der Band gemacht. Wir alle wollten großartige Platten machen, aber wir haben nicht so zusammen gearbeitet, wie es nötig gewesen wäre. Das erste Beispiel dafür war, als wir die Zusammenarbeit mit Steve Lillywhite abbrachen, denn wir waren alle der Meinung, dass wir das Album so nicht beenden könnten. Danach sind wir mit Glen Ballard zusammen gekommen. Das hat Spaß gemacht, aber in gewisser Weise war es so, dass ich zusammen mit Glen das Album schrieb, und die Band dazukam und wir daran gearbeitet haben. Dann haben wir ein Album mit Steve Harris gemacht, bei dem wir versuchten, einige der Songs, die wir mit Steve Lillywhite begonnen hatten, zu Ende zu bringen. Dann folgte das Album Stand Up, bei dem wir auch nicht richtig zusammen gefunden haben. Wir wollten zueinander finden, aber wir haben uns nicht wirklich aufeinander eingelassen. Das war uns nicht richtig klar, wir wussten aber auch keinen Ausweg. Das Resultat war ein gutes Album, aber nicht das Album, was es hätte werden können. Ich denke, die zeitweilige Pause war wichtig. Wir sind ja weiter ins Studio gegangen und haben es probiert. Aber wir mussten immer wieder feststellen, dass es nicht funktioniert. Vor ungefähr zwei Jahren wurde es uns richtig klar und wir sagten uns: Es ist absurd. Es gibt keinen Grund Musik zu machen, wenn wir nicht wahrhaftig Spaß dabei haben. Es ist in Ordnung, zu kämpfen, müde zu sein, nicht auf Tour gehen zu wollen. Das ist alles in Ordnung. Aber beim Musikmachen - egal ob es im Studio oder live ist - muss es die Offenheit und den Spaß geben. Sonst läuft etwas falsch. Denn dann bist du nur noch ein Zombie. - Es funktionierte einfach nicht. Aber das lag nicht daran, dass wir es nicht versucht hätten. Wir alle wollten, dass es klappt und gaben alles, was wir konnten. Aber eben nicht auf die richtige Art und Weise. War das eine Art Verkrampfung oder lag es daran, dass der Rummel um die Band zu groß geworden war?Vielleicht war es das. Vielleicht dachten wir, dass uns die Schuhe zu groß geworden waren. Aber als uns klar wurde, dass etwas falsch lief, gab es einen Wendepunkt. Wir sahen uns an und erwarteten voneinander, dass jeder alles gibt. Beim neuen Album hat Carter bei seinem Schlagzeugspiel alles gezeigt, was er kann. Und er ist ein ausgezeichneter Musiker. Damit hat er mich inspiriert. Mein Gesang ist variabler als auf jedem Album zuvor. Ich schreie, quieke, lache und mache alle möglichen bizarren Klänge. Soweit bin ich mit meinem Gesang noch nie gegangen. Und sie haben so viele von diesen verrückten kleinen Geräuschen beibehalten, das ist schon lustig. Auf jeden Fall habe ich alles gegeben, was ich konnte. Das Gleiche gilt für Tim und sein Gitarrenspiel. Jeder von uns gab alles. Dann hatten wir die tolle Musik von LeRoi. Außerdem hatte ich ein paar Demo-Aufnahmen von ganz am Anfang, die ich LeRoi noch vorgespielt hatte. Und LeRoy sagte: Das wird unsere beste Platte! Das wurde zu einem Antrieb für uns alle, dass wir letztlich ein Album machen würden, mit dem ich zu Prince, Marvin Gaye, Paul McCartney oder sogar zu (Gustav) Mahler gehen und sagen könnte: Dies ist die Musik, die wir machen. - Ich glaube nicht, dass ich je zuvor dieses Gefühl hatte. Früher wäre ich wohl nicht so überzeugt gewesen. Aber für dieses Album muss ich mich nicht entschuldigen, denn es ist unsere größte Anstrengung, die wir bisher unternommen haben. Wie haben Sie mit der Arbeit am neuen Album sozusagen wieder in die Spur gefunden?Bevor wir mit diesem Album begannen, waren wir schon andauernd im Studio gewesen. Und dann hatten wir dieses Erwachen oder wie man es nennen will. Dann traf ich Rob Cavallo und sagte mir: Das ist der Mann, den ich will. Er soll unser Produzent sein. Er hat dann jeden in der Band getroffen und alle waren der Meinung, dass er ein toller Typ ist. Es ging dabei mehr um seine Persönlichkeit als seine Geschichte, denn zuerst dachte jeder, dass er der unwahrscheinlichste Produzent wäre. Aber als ich ihn traf, sagte ich: Das ist der Mann für den Job, denn er ist unglaublich lustig, eigensinnig und großzügig. Außerdem war er total aufgeregt bei dem Gedanken, ein Album von uns zu produzieren. Wir setzten uns zusammen und machten eine Liste. Er sagte: Das ist eine gute Idee. Macht eine Liste, wie dieses Album werden soll. Wir sagten: Es soll härter werden als alles, was wir bisher gemacht haben, es soll aber auch sanfter sein, es soll aggressiver sein. Ich wollte, dass die Texte genauer auf den Punkt kommen. Wir haben uns im Studio sogar ein bisschen gestritten, als ich sagte: Ich will, dass dies unser bestes Album wird. Carter sagte: Du kannst doch nicht sagen, dass dies unser bestes Album sein soll. Das war lustig. Letztlich haben wir also diese Liste gemacht und haben sie wirklich umgesetzt. Aber was ich eigentlich sagen wollte: Mit dieser Liste sind wir ins Studio gegangen und haben ganz spontan drauflos gespielt. Diese Jams oder Improvisationen, die am Anfang standen, führten letztlich zu den meisten Songs auf dem Album. Am Anfang des Album erklingt ein Saxophonsolo - wenn man so will eine Art musikalisches Vermächtnis des verstorbenen LeRoi Moore, der den Folgen eines Auto-Unfalls erlag. Haben Sie dieses Solo an den Anfang gesetzt, weil es eine Stimmung für das Album vorgibt?Es gibt ein paar kräftigere und ein paar sanftere Sachen auf dem Album, aber dieses spezielle Solo stammt von einer einzigen Aufnahmesession. Wir saßen im Aufnahmeraum und ich begann etwas zu spielen (SINGT). Dann kamen Stefan und Boyd dazu und dann spielte Carter diese eigenwillige Schlagzeugfigur, die fast Avantgarde-mäßig klingt. Und dann kam Boyd dazu und dann spielte Carter diese eigenwillige Schlagzeugfigur, die fast Avantgarde-mäßig klingt. Und dann spielte LeRoi über alldem dieses Saxophon-Solo, ohne dass wir irgendetwas vorher besprochen hätten. Das war einfach exquisit. Ich habe immer gesagt: Das ist so ein tolles Stück Musik, wir müssen es mit auf die Platte nehmen. Aber wo? Wir waren in New Orleans, LeRoi war schon gestorben, da sagte ich: Wie wäre es, wenn wir damit das Album beginnen würden? - Wir saßen alle zusammen und auch Rob Cavallo meinte, es wäre toll, wenn wir damit anfangen würden. Denn damit geben wir eine Stimmung vor. Die Idee, diese melancholische Stimmung in den glitzernden Earth, Wind & Fire-artigen Song danach übergehen zu lassen, war wie Leben und Tod. LeRois Spiel war so voller Leben, so wehklagend und blue – und deshalb war es so perfekt es in diesen aggressiven sexy Sunshine-Song überzuleiten. Ich bin sehr froh, dass wir dieses Album mit einem so prägnanten Moment beginnen. In diesem Spannungsfeld zwischen Grux und Shake Me Like A Monkey gibt es aber auch eine kräftige Prise Humor, oder?Man spürt den menschlichen Geist, der oft in den düstersten Stunden am inspirierendsten ist, und der dann auch Humor hervorbringt. Einer der musikalisch und textlich komplexesten Songs ist Squirm. Wie hat sich dieser Song entwickelt?Ursprünglich hatte Carter diesen Drum-Groove zu dem letzten Song auf dem Album You & Me gespielt. Aber da hat er mir nicht gefallen. Deshalb habe ich ihn da weggenommen und habe Squirm geschrieben - zu diesem Drum-Groove. Dann kam Carter noch einmal und spielte alle anderen Schlagzeugparts. Das ist eine phänomenale Performance von ihm. Als ich den Text und die Musik für diesen Song schrieb, haben wir den fürchterlichen Horror-Film Canibal Holocoust angesehen. Das ist ein abscheulicher Film - wir haben ihn ohne Ton gesehen. Wir haben auch ein paar tolle Filme ohne Ton gesehen. Die muss ich mir nochmal in Ruhe mit Ton ansehen. Aber zurück zu diesem Film Canibal Holocoust mit seinen abscheulichen Bildern und fürchterlicher Gewalt. Der Film sagte eigentlich nichts anderes als dass alle Menschen im Innersten schlecht sind. Meine Reaktion darauf war - damals noch unbeabsichtigt - einen Song zu schreiben, der sagt, dass wir im Grunde genommen alle gut sind. Das müssen wir anstreben. Wir müssen der Einsamkeit des Todes erlauben uns daran zu erinnern, wie sehr wir zusammen gehören. Und wenn jeder von uns seine großartigste Fähigkeit, nämlich aufeinander zu zugehen und uns beizustehen, wirklich auslebt, dann können wir uns auch schützen. Ansonsten schaffen wir das nicht. Nahezu prophetisch klingt der Song Lying In The Hands of God. Was hat ihn inspiriert?Der Song Lying In The Hands Of God handelt davon, mich oder andere Leute nicht danach zu beurteilen, was sie sind. Er handelt von Wünschen, dem physischen Hunger, dem Wunsch, alles erreichen zu können. Der Song handelt für mich sowohl von den Alpträumen wie von den Träumen, vom schwelgerischen Leben wie von sexuellen Wünschen. Oft werden diese Dinge als die dunklen Seiten von uns betrachtet. Ich sage aber: Was du siehst, ist vielleicht nicht dasselbe, was ich sehe. Und was mich leiden lässt, ist vielleicht etwas, dass dich nicht leiden lässt. Es entspricht auch der Idee: Wenn du nie geflogen bist, warum solltest du einem Schmetterling die Flügel abhacken? - Aber auf eine gebrochene Art und Weise. Was für mich an diesem Song am wichtigsten ist, ist der Teil, in dem es darum geht, um Vergebung zu bitten. Obwohl ich weiß, dass ich zerrissen und durcheinander bin, versuche ich, mir einen Sinn aus alldem zu machen, denn ich bin nunmal so, wie ich bin. Gott ist für Sie also eine Art Sinnbild...Es ist eine Metapher, denn Gott ist ein gutes Beispiel für uns, uns daran zu festzuhalten, was uns hierher gebracht hat, was immer das auch sein mag. Schicksal? - Ich glaube nicht an Schicksal, bis es eingetreten ist. Ich glaube nicht, dass es auf mich wartet. Ich glaube auch nicht an die Vorhersehung, bis man sie erreicht hat. Und dann ist sie einfach nur ein Ort, den man erreicht hat. Jetzt, wo das Album fertig ist, wie fühlen Sie sich?Ich muss niemandem mehr etwas beweisen. Ich muss mir selbst beweisen, dass das, was ich tue, Spaß macht und dass es wichtig ist. Zuerst einmal für mich und die Band - und dann vielleicht auch für andere Menschen, denn in diesen Zeiten Freude zu verbreiten, ist keine schlechte Sache. Interview: Manfred Horak |
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