Im Rahmen der Rudy Van Gelder Remasters erfährt das Album "Monk" von eben diesem eingespielt mit u. a. Art Blakey und Sonny Rollins klanglich eine neue Politur.
Am 13. November 1953 und am 11. Mai 1954 aufgenommen, fällt das Album "Monk" in jene Phase des Pianisten, als sich die Gönnerin und Jazz-Liebhaberin aus der Rothschild-Familie, Baronin Pannonica de Koenigswarter, erstmals für ihn einsetzte, und zudem in jene Phase, in der Thelonious Monk Auftrittsverbot hatte, da er - allerdings schuldlos - in eine Drogenaffäre Bud Powells verwickelt war. Nicht verbieten konnte man ihm freilich Studioaufnahmen. Und so entstand u. a. das Album "Monk". Mit im Studio waren Jazz-Giganten wie Art Blakey bzw. Willie Jones (drums), Sonny Rollins bzw. Frank Foster (sax), Ray Copeland (trumpet), Percy Heath bzw. Curly Russell (bass) und Julius Watkins (French horn). Heraus kamen die faszinierenden Monk-Kompositionen "We See", "Locomotive", "Hackensack", "Let's Call This" und "Think Of One", sowie mit "Smoke Gets In Your Eyes" von Harbach-Kern eine gigantische Version des Standards. Der österreichische Pianist Fritz Pauer sagte einmal über Thelonious Monk: "Sein Spiel enthält […] alle Komponenten des Lebens - Humor, Weisheit, Freundschaft, Liebe, Spontaneität und Reaktion. Monk hat der Jazzwelt großartige Kompositionen geschenkt. Wenn man gelegentlich das falsche Argument hört, Monk habe keine Technik, so möchte ich dazu sagen, dass Technik meist verwechselt wird mit Geschwindigkeit, also vielleicht in zwei Sekunden 162 Noten zu spielen. Aber Technik heißt vor allem, im richtigen Moment das Richtige zu spielen, d.h. die richtige Pause zu lassen und dann das Wesentliche zu bringen." Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, vielleicht nur noch so viel: "Monk" gehört in jede seriöse Jazz-Sammlung. (Manfred Horak)
CD-Tipp:
Thelonious Monk Quintet – Monk
Musik: @@@@@@
Klang: @@@@@@
Label/Vertrieb: Prestige/Concord Music/Universal (1954; ReRelease 2009)