Dr. John – Live at Montreux

von Alfred Krondraf mit den Schlagworten:

dr_john_montreux_teaser Die gute alte Dreieinigkeit aus dem Süden der USA, der Night Tripper, Dr. John und Mac Rebennack brachte New Orleans 1995 nach Montreux und spielte mit seiner 7-köpfigen Band, die er "New Orleans Social and Pleasure Club" getauft hatte, ein fast hervorragendes Konzert.

Warum das Konzert nur fast hervorragend war und warum ihm der fünfte Stern bei der Musikbewertung vorenthalten wird ist leicht erklärbar. Stilgerecht mit weißem Panama und weißem Anzug zieht Dr. John seine Show am Klavier, an der Gitarre und mit der Stimme ab und trotz der musikalischen Vielfältigkeit wirkt er ein wenig uninspiriert. Womit der fehlende fünfte Stern erklärt ist.

Der Voodoo Blues, sein eindringliches Pianospiel und seine "Grabesstimme" haben den Mann aus dem tiefen Süden der USA berühmt gemacht und etliche Musiker, wie zum Beispiel Eric Clapton oder Mick Jagger, hatten ihre umjubelten Gastauftritte bei ihm. Bei dem Konzert in Montreux spielte sich Dr. John gekonnt durch sein Programm, weder seine Welthits "Iko Iko" noch "Renegade" fehlen und wie er selbst sagt, muss bei einem Live Konzert die Musik anders klingen als auf der CD, der Künstler muss dem Publikum immer etwas Neues bieten. Hier hält er Wort und auch wenn seine Kompositionen eben live "anders" klingen, es sind SEINE Kompositionen und die nehmen eben immer noch schnell gefangen. Es ist eben der sumpfige Klang von New Orleans und irgendwie wirkt die Musik nach der Katastrophe abgehört, noch intensiver und direkter, auch wenn das Konzert schon 1995 stattfand. Als Bonus finden sich auf der DVD noch drei Takes aus dem Jahr 1986, ebenfalls in Montreux mitgefilmt. (akro)

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