Der Slowene Magnifico alias Robert Pesut ist das Gegenteil dessen, was er auf den ersten Blick zu sein scheint. Nämlich ein ernst zu nehmender Musiker. Er serviert eine balkanische Musikparodie, die Klischees reflektiert, dabei nie den Bogen überspannt und vor allem gute Laune macht. Live am 20. November im OST Klub.
Der 42 jährige Künstler aus Ljubljana macht dort weiter, wo er mit seiner letzten Platte "Export Import" aufgehört hat. Sein "Grande Finale" ist ein Showdown verschiedener Musikrichtungen und Stile: betörende Balkan-Bläser, flotte Disko-Beats, Surf-Gitarren, amerikanischer Folk, ex-jugoslawischer Rock, apokalyptische Gypsy-Gesänge und universelle Liebeschnulzen. Und eine furiose Cover-Version von "House of Rising Sun". Magnifico kreiert einen avancierten und zugleich massentauglichen Balkan-Pop. Er ist eine Pop-Star und Provokateur zugleich - in der Tradition der ex-jugoslawischen Spaßrocker aus den 1980er Jahren. Die Schlüsselfigur hier: der Montenegriner Rambo Amadeus, ein langjähriger Freund und Inspirator von Magnifico. Magnifico versteht und verkauft sich als ein Bastard der blutigen jugoslawischen Vergangenheit, der in seiner Heimat in keine Schublade passt. Besser gesagt: In kein Musikregal. Denn in Slowenien werden die CDs nach dem Prinzip sortiert: "National, Ehemals - National International." Magnifico, der sowohl in Slowenien als auch Serbien seine Wurzeln hat, lässt sich hier nicht klar verorten. Das drückt sich in seiner Musik aus. Er singt auf Serbisch, Romanes und Tarzan-Englisch und zeigt so, dass die richtige Balkan-Musik immer dort ist, wo Publikum nach Exotik verlangt und feiert ein gutgelauntes balkanisches High Noon im untergegangenen Niemandsland: Jugoslawien.(pt) P.S.: Kulturwoche.at verlost 2x2 Eintrittskarten. Live-Tipp: |
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