Der junge Mann und das Klavier. Der in Innsbruck geborene
Martin Klein veröffentlicht mit "Songs for my Piano" ein berührendes und vor Kraft
strotzendes Debüt-Album.
Der Singer-Songwriter erzeugt vom ersten Ton an eine ungeheuer intensive Atmosphäre und zieht den Hörer sofort in den Bann seiner Kompositionen. Das Eröffnungslied "On my way to you" überzeugt dabei mit einem dynamischen Klavierspiel und überraschenden Gesangslinien. "Here is nothing real", singt Klein, "this room is cold/won't keep it in my mind/I see it clear/know what to do", um mit seinen Musikerfreunden Manuel Brunner (Bass) und Benni Lechner (Drums) einige Brücken zwischen ausgewogenem Indie-Pop und niveauvollem Songwriting zu bauen. Das Trio haut mit "Don't let it get you down" noch ein zweites Mal ordentlich rein, Klein singt, "be strong and rise/you will make it", und wir glauben es ihm tatsächlich. Ein starker Auftritt, bevor er mit "Dawn has broken" an Tempo und Lautstärke zurück nimmt. Der Sänger flüstert und haucht, lamentiert und weint über sein gebrochenes Herz, wacht nach diesem bösen Traum im nachfolgenden "Dream World" zwar wieder auf, weiß aber nicht wirklich wie er den Tag beginnen soll. Irgendwas hat er falsch gemacht, nur was? Musikalisch ist das Trio im Balladen-Rock angekommen, rührt weiterhin intensiv an den Gefühlen des geneigten Musikkonsumenten, Martin Klein schraubt seine Gesangsstimme in die Höhe und verliert sich danach alleine am Piano, versunken im tieftraurigen "Far away", das in knapp vier Minuten mit nur einem Satz auskommt: "You are so far away from me". Mehr braucht der möglicherweise stärkste Song am Album auch nicht, um den ganzen Schmerz und die Verlorenheit mitzuteilen. In Cool Bumble-Bee taut hingegen der Schnee der Einsamkeit, es zieht der Frühling ein und alle und alles ist cool, just cool.
Maybe you like me, but don't say you love me
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