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Die SZENE Wien präsentiert in den nächsten Tagen zwei interessante Konzerte: zuerst gibt sich am Montag, 10.07. Ex-16 Horsepower Sänger & Songwriter David Eugene Edwards mit seinem neuen Projekt WOVEN HAND die Ehre, drei Tage später betreten The Bell Orchestre (incl. einigen Musikern von ARCADE FIRE) die Bühne in Simmering.

WOVEN HAND
Aus einer temporären Trio-Formation wurde nun doch wieder ein Quartett, am Bass ist PASCAL HUMBERT, womit sie eigentlich fast wieder 16 HORSEPOWER wären. Fast.Hier herrscht keine Oberflächlichkeit, kein aufgesetztes Image - DAVID EUGENE EDWARDS ist in seiner Spiritualität ernsthaft und hat keine Zeit für die Eitelkeiten des Musikbusiness, obwohl er sich dessen zwangsläufig bedient, um seine Botschaft zu verkünden. Diese ist meist in spröde, apokalyptisch anmutende songs verpackt, düster und hypnotisch, geprägt von abgründiger und verstörender Intensität, seine Predigt wird von eindringlicher und beschwörender Stimme verkündet. Abwechselnd auf die eigene Verderbtheit und die der gesamten Menschheit schimpfend, erzählt er von den Versuchungen des Bösen und fleht um Erlösung. Und man kann nicht anders, als ihm zu glauben!

THE BELL ORCHESTRE
RICHARD REED PARRY ist ein herausragender Mensch. Nicht nur, weil er einen Kopf größer ist als sein durchschnittlicher Mitbürger. Sondern eher noch, weil ihn jeder, der ihn mal auf einer Bühne gesehen hat, für den großartigsten Livemusiker der Welt halten muß. Bei THE ARCADE FIRE spielt er Baß, Gitarre, Marschtrommel und Percussion, sieht in seinem Konfirmandenanzug aus wie die Punkausgabe von Bill Gates und gerät jedes Mal derart in Rage, daß ihm die anderen schon einen Motorradhelm aufsetzen müssen, damit nichts passiert. Was er nebenbei mit dem BELL ORCHESTRE macht, klingt derweil, als habe es ihm sein Psychologe verordnet. Kammermusikalischer Post-Rock. Als Ausgleich. Zum Runterkommen. Gemeinsam mit ARCADE FIRE-Geigerin SARAH NEUFELD, STEFAN SCHNEIDER (Schlagzeug), PETRI AMATO (Waldhorn und Elektronik) und KAVEH NABATIAN (Trompete und Melodica) verstrickt er sich in instrumentale, schleichende Songideen, die mal ausformuliert, mal als solche belassen und mit ziemlicher Verläßlichkeit irgendwann hektisch und nervös werden. Als Support wurde der heimische Avantgarde-Musiker Peter Szely engagiert. //

Text: Manfred Horak
Foto: Danilo Bargen

CD-Tipps:
Woven Hand - Mosaic (HOANZL)
The Bell Orchestra - Recording A Tape The Colour Of The Light (Edel)