Lieder aus ihrem jüngsten Album, "The Orchard", standen im Mittelpunkt eines Herze wärmenden Soul-Konzerts der Sängerin Lizz Wright.
Wo bleibt bitte der Frühling? Nach einem Tag, an dem sich Köln statt im Frühlingsgewand bedeckt und regnerisch präsentierte, verspricht wenigstens der Abend eine kräftige Portion Wärme und Soul. Die junge Sängerin Lizz Wright verfügt über eine Ausnahme-Stimme, und zusammen mit den famosen Songs ihrer aktuellen CD "The Orchard", die im Studio u. a. von Könnern wie Calexico und Larry Campbell eingespielt wurden, sollte das eigentlich ausreichen, um dem garstigen Wetter den Kampf anzusagen. Und so passiert es auch. Schon von den ersten Takten an zieht die bluesige, dunkle Stimme der 28-jährigen Sängerin, die natürlich live noch präsenter ist als auf Tonträger, alle Anwesenden sofort in ihren Bann. Es ist wie ein angenehmes warmes Bad, das die Musikerin aus Georgia gemeinsam mit ihrer fünfköpfigen Band den Besuchern anbietet, und es passt perfekt dazu, dass die meisten Lieder langsame Balladen sind. Ein allgemeines Wohlgefühl breitet sich aus, und das "thank you", das einem Zuschauer einmal spontan am Ende eines Songs entfährt, scheint wirklich ehrlich gemeint. Neben den Songs von "The Orchard", die den Hauptanteil der Show ausmachen, kommen auch einige klug platzierte "Oldies" der Vorgängeralben "Salt" (2003) und "Dreaming Wide Awake" (2005) zum Einsatz, wie z.B. die tolle Neil Young Coverversion "Old Man". "Die Leute fragen mich dauernd, was für eine Musik ich mache. Blues, Jazz oder Soul? Ich habe keine Ahnung", meint die sympathische Sängerin zwischendurch einmal lächelnd. Dem Publikum ist es egal, es ist zufrieden und glücklich, und als Lizz Wright nach zwei Zugaben das Konzert mit einer Gänsehaut-Acapella-Version von "Amazing Grace" beendet, sind alle wohlig gewärmt und gestärkt. Das Wetter am Sonntag – egal! Bleibt nur zu hoffen, dass Lizz Wright auch bald wieder nach Wien kommt. (Text: Robert Fischer; Fotos: Universal Music, rf) {sus_amazon id=B0010RLYDE&pid=kulturwoche-21} Link-Tipp:Musik vom anderen Amerika: Erykah Badu und Lizz Wright |
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