Frische, neue Musik ist keinesfalls allein
Teenagern in hautengen Jeans und blassen Gesichtchen vorbehalten. Nein, Plexus
Solaire zeigte im Chelsea, dass gute Musik – no na ned - kein Alter kennt und
eine gewisse musikalische Reife noch keiner Band geschadet hat.
Die Band hat bisher zwei Alben
veröffentlicht, ist auf der aktuellen FM4 Soundselection 17 vertreten und die
Single "Malheureux" wird fleißig auf Go-TV gespielt.
Vor Konzertbeginn war "ganz gemütlich" das
Motto, oder auf gut Wienerisch: "Nur ned hudeln." Kaum betraten die Herren am
Abend des 30.1.2008 die Bühne, war Schluss mit gemütlich. Dann war gerockt
angesagt. Nicht auf die harte Tour, Marmor, Stein und Eisen blieben ganz, aber
auf Touren war die Band auf alle Fälle. Einer von ihnen sah aus wie ein Möchtegern-Rockstar.
Lederjacke, Zigarette im Mundwinkel (er sang sogar so, was biologisch fast gar
nicht möglich ist). Doch kaum macht er den Mund auf um, neben seinem gekonnten
Gitarrespiel auch noch zu singen, wurde er von einem Möchtegern-Rockstar zu
einem Musiker, dem man gerne zuhört. Die Band hatte sichtlich Spaß bei der
Sache und das Publikum auch. Nicht nur die treuen Fans in Plexus Solaire
T-Shirts, sondern vermutlich alle im Club. Französische Texte und Musik von den
Inseln klingen überaus charmant. Ein Song wurde auch zu Ehren Irlands und des
Guinness angestimmt, die richtigen Inspirationen haben auch noch keiner Band
geschadet, wobei hier mehr Irland als Guinness gemeint ist. Neben launigen Ansagen und wunderbaren Songs, die zwischen leichten Anklängen von Melancholie und Aufbruchsstimmung schwebten, verwöhnte Plexus Solaire mit gleich zwei Zugaben. Who could ask for more? Merci beaucoup! (Nadia Baha) {sus_amazon id=B000PC6EGC&pid=kulturwoche-21} CD-Kritik: Plexus Solaire - Sans détours |
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