Sir Paul ist musikalisch scheinbar am Ende seiner Kräfte angelangt.

"Memory almost full" heißt das neue Album von Paul McCartney, und man kann nur hoffen, dass die Erinnerungen bereits derart gefüllt sind und vor allem kreativ verwertet wurden, dass uns ein weiteres Album des Ex-Beatle und Ex-Wings erspart bleibt. So schön die vorliegende Ausgabe des 2 CD-Set der "Deluxe Limited Edition" auch sein mag, so nichtssagend ist die darauf enthaltene Musik – mit einer Ausnahme: Mit dem Lied The End of the End versprüht er noch einmal seine außergewöhnliche Begabung. Ein stilles Lied mit der Aufforderung "On the day that I die/I’d like jokes to be told/And stories of old", und mit dem resümierenden Gedankengang "At the end of the end/It’s the start of the journey/To a much better place" – daher: "No reason to cry". Der Rest versinkt leider in melodiöser Armut, das er mit Brachial-Rock auszugleichen versucht, frei nach dem Motto: Je lauter, desto mehr wird die Schwäche des Songs weggespült. Kurzum: Paul McCartney versteckt auf diesem Album sehr geschickt seinen Genius, mehr als ein paar wenige Kratzspuren wird "Memory almost full" im Gesamtwerk dennoch nicht hinterlassen. Flaming Pie aus dem Jahr 1997 bleibt somit weiterhin das letzte gelungene Album von Sir Paul. (Manfred Horak)

CD-Tipp:
Paul McCartney - Memory almost full
Musik: @
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Concord/Universal (2007)

Link-Tipps:
paulmccartney.com
Paul McCartney - Memory almost full (CD-Kritik Pro)