Da kann man nur sagen: Klassikaner! Christine Nöstlingers Schulgeschichten vom Franz setzen auch heute noch kein Patina an, kommen immer noch ungemein g’scheit und humorvoll rüber.
Die große Autorin schuf mit Franz ein sympathisches Umfeld mit großen und kleinen Problemen, die allesamt klug und gar nicht in Oberlehrermanier gelöst werden und stellen immer noch eine hervorragende Lektüre zur Begleitung im ersten Schuljahr dar, dies in gleicher Weise für Kinder ab 6, Lehrer und Eltern.
Franz, klein, oft errötend, ein wenig schüchtern, ist stolz endlich auch in die Schule gehen zu dürfen, stellt aber schnell fest, dass er so gar nicht zufrieden ist mit seinem Lehrer, dieser ist nämlich nicht wirklich freundlich zu den Kindern. Dass er es wird und wie er es wird erzählt Christine Nöstlinger in ihrer wohlbekannten unwiderstehlichen Form und Sprache, ebenso wie es kommt, dass der kleine Franz zunächst einmal ständig vom großen Eberhard gehänselt und gedemütigt wird und dann plötzlich nicht mehr.
Und auch in der zweiten Geschichte geht es mehr als unterhaltsam zu, denn Franz schreibt, wenn er zu schläfrig ist, um klar denken zu können, Buchstaben und Zahlen spiegelverkehrt herum. Wenn ihm dann nächtens einfällt, dass er vergessen hat, die Hausaufgabe zu machen, kann das natürlich nur katastrophal enden. Slapstickartig verknüpft Nöstlinger diese Misere zu einer Kettenreaktion von Missgeschicken, bei dem man vor lauter Grinsen gar nicht mehr davonkommt. Gleiches gilt über die Anekdote, als Franz und seine beste Freundin Gabi zu spät in die Schule kommen. Was tun? Lügen oder die Wahrheit sagen?
Ein Lesevergnügen für Klein und Groß. (Manfred Horak)
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omnibus (2005)
Broschiert, 128 Seiten
Illustrationen: Erhard Dietl
ISBN: 3570214974