jandl_ernst_kleinAuch Ernst Jandl,geboren am 1. 8. 1925 Wien, gestorben am 9. 6. 2000, Wortschöpfer und Lautmaler, einer der wichtigsten Literaten der heimischen Kulturlandschaft, war einmal jung. Als Ernst Jandl jung war herrschte Krieg und Jandl wollte nur Eines, er wollte überleben um irgendwann „danach“ endlich zu schreiben, um endlich Schriftsteller zu werden. Seine Eindrücke und seine Erfahrungen im Militärdienst verarbeitete er in Briefen an seine Familie.
Klaus Siblewski hat diese nun in einem schmalen Bändchen zusammengefasst.

Ernst Jandl hatte damals nur ein Lebensziel, er wollte Überleben. Soldat wolle er nie werden, aber wie viele seiner Generation hatte auch Ernst Jandl keine Wahl. In unsentimentalen Briefen berichtet er, weitab von jedweden Hurra Patriotismus, seiner Familie unsentimental über sein unspektakuläres Dasein als Soldat.
Er richtet Bitten an die Familie, wünscht sich Bücher, Zigaretten und Bargeld, erzählt über die Ausbildung, sorgt sich um das Wohlergehen der Familie und nimmt Anteil an all dem was Daheim so passiert.
Der Briefwechsel gibt Aufschluss über das Empfinden, die Wünsche und die Träume des jungen Ernst Jandl und gewährt einen tiefen Einblick in die Situation des nachmaligen Dichters.
Ein umfangreiches Glossar erläutert die militärischen Abkürzungen, stellt die geschichtlichen Beziehungen her und informiert über die familiäre Situation von Ernst Jandl. Nicht nur aus historischer Sicht ist diese Buch lesenswert, es zeigt auch die „ungewollten“ Anfänge des Literaten Ernst Jandl. (akro)

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Herausgegeben von Klaus Siblewski
Luchterhand, 2005
ISBN-10: 3-630-87223-9
ISBN-13: 978-3-630-87223-0