Die Mama von Jonas ist noch vor seinem zweiten Geburtstag gestorben, und obwohl Jonas und sein Papa gut zurechtkommen und auch ein gemeinsames Hobby haben, nämlich Fußball, meint Tante Birgit, "diese Nervensäge", jedes Mal aufs Neue, dass unbedingt eine Frau ins Haus gehört.  Also wird Papa quasi zwangsverpflichtet sich auf die Suche nach der richtigen Frau zu begeben, umso mehr als Jonas bei einem Familienfest ausgefragt wurde wie es ihm denn in der Schule ginge und ob er schon wisse was er einmal werden möchte, und daraufhin, weil ihn diese ganze Ausfragerei ziemlich nervte, einen Beruf nannte, bei dem er hoffte, dass sie ihn dann ein für alle Mal in Ruhe lassen werden. "'Ich will Bestatter werden.' Alle starrten mich an. [...] Tante Birgit wurde erst blass und dann rot und dann wieder blass. 'Bestatter?', flüsterte sie. 'Genau, Bestatter', sagte ich. 'Ist doch toll. Schöne Särge und viel Schwarz'."

Echte Männergespräche

Nun, das mit dem "In-Ruhe-gelassen-werden" klappt mit solch einer Antwort natürlich gar nicht, im Gegenteil, hier reifte denn auch endgültig der Plan von Tante Birgit, dass sich Papa eine Frau suchen soll, damit Jonas wieder eine Mama bekommt. Juma Kliebenstein entwickelt aus dieser Ausgangssituation eine humorvolle und gescheite Geschichte, die man sich auch gut als Verfilmung vorstellen kann. Echte Männergespräche zwischen Jonas und seinem Vater, 'Amor'-Single-Treffs für Alleinerziehende, blöde Ziegen, dämliche Tussenlächeln und Lotti, die richtig nette Nachbarin, die sogar samstags mit auf den Fußballplatz kommt, stehen in Folge im Mittelpunkt, bis es schließlich im letzten Kapitel zu einem Happy End ganz nach Tante Birgits Geschmack kommt. "Speed-Dating mit Papa" ist ein großes Lesevergnügen für ein junges Lesepublikum, das man uneingeschränkt empfehlen kann. (Manfred Horak)

Buch-Tipp: Juma Kliebenstein: Speed-Dating mit Papa Bewertung: @@@@@ Altersempfehlung: 10+ Verlag: Oetinger (2011) Link-Tipp: Juma Kliebenstein {sus_amazon id=3789140503&pid=kulturwoche-21}