Dieser Kurzroman gehört zum Feinsten was die Literatur derzeit zu bieten hat.
Keine 100 Seiten und schon so eine große Literatur.
Der britische Autor entzückt mit messerscharfem Humor, der zuweilen derart bitterböse ist, dass man sich das Lachen einfach nicht mehr verkneifen kann, wollte man. Der Ausgangspunkt des Kurzromans ist ein Gedenkgottesdienst eines verstorbenen wohlbekannten Mannes. Eines Mannes, der Bettgefährte für den Gros der trauernden Gäste war. So kommt es denn auch zu allerlei Enthüllungen, Wendungen, Windungen, Irrungen, Verwicklungen und Überraschungen, dass es nur so – äh – kracht. Der in Leeds geborene Dramatiker Alan Bennett wirbelt mit derart viel Sinn für schrägen Humor durch die Geschichte, dass man als Leser (nachdem man sich ordentlich ausgelacht hat) nur noch ehrfurchtsvoll für „Handauflegen“ einen Ehrenplatz in der hauseigenen Bibliothek sucht. Bennett verwendet eine gewissermaßen hochgeschliffene Sprache, die sich zum Teil absurd wie die Geschichte selbst liest, aber gerade diese Absurdität verschafft dem Kurzroman ein Podest. Britischer Humor, ist, wenn die Qualität stimmt (wie z.B. ehedem bei Monty Python), kaum überbietbar, und Alan Bennett besitzt diese Qualität. Pflichtlektüre. (mh; 2005)
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Wagenbach Salto
92 Seiten
Hardcover
ISBN 3 8031 1231 1