Ein Brand am Weg zur Arbeit, Asche die vom Himmel rieselt, das wohlige Knistern des Feuers im Kamin, die Stichflamme am Grill - das Feuer ist in diesem so genannten Thriller omnipräsent. Außerdem wächst es auch in Kate Powells Leib heran, zumindest wenn wir den deutschen Titel "Flammenbrut" wörtlich nehmen.
Simon Beckett erzählt von einer alleinstehenden Frau und einem psychopathischen Brandstifter, die sich beide nichts mehr als ein Kind wünschen. Im Original "Where There's Smoke" erzählt der britische Autor Simon Beckett von der 33-jährigen Kate Powell, die sich über die Erfolge ihrer eigenen PR Firma nicht freuen kann, weil da niemand ist, mit dem sie die Freude teilen kann. Diese innere Leere lässt sich weder durch Freunde noch Arbeit oder Sport ausfüllen und für eine neue Partnerschaft ist sie aufgrund der schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht bereit. So entscheidet sich die Protagonistin für ein vaterloses Kind: Schwangerschaft durch künstliche Befruchtung. "Die Flammen tanzten und bebten und nahmen stets vage vertraute Gestalten an, die sie nie so recht zu erkennen vermochten." Diese immer wieder auflodernden Flammen verweisen im Text kontinuierlich auf die Gefahr des Feuers, mit der Kate ab dem Zeitpunkt der folgenschweren Entscheidung unbewusst spielt. Denn sie selbst begibt sich auf unsicheres Gebiet, als sie sich gegen eine anonyme Samenspende ausspricht und dafür, den Vater ihres Kindes nicht nur selbst zu suchen sondern auch kennenzulernen. Dass sich daraus eine Liebesbeziehung entwickelt, die auf Vorspiegelung falscher Tatsachen beruht, kann die arme Frau ja nicht ahnen. Denn man sollte meinen, dass die vom Schicksal so gebeutelte Kate nicht schon wieder Pech erfahren würde.
Oberflächliche Hobbypsychologie
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