Die beliebte Sachbuchreihe "Frag doch mal ... die Maus" geht in gewohnter Manier auch spannend und behutsam zum Thema Weltreligionen um und reizt zudem mit toller Aufmachung. Für Kinder ab 6 Jahren.
Kluge Fragen und noch klügere Antworten verspricht das sinnlich gestaltete Sachbuch und genau das hält es auch. Extras wie Aufdeckfolien, Ausklappseiten und ein Sammelposter sind in dieser feinen Reihe eigentlich immer nur das i-Tüpfelchen, denn kaum eine andere Sachbuchreihe für Kinder ab dem Vorschul-, bzw. Volksschulalter bietet derart fundiertes Wissen in einer dem Alter entsprechenden Erzählstil. Mit gänzlichem Verzicht auf jedweden etwaigen Kitsch führt die Maus (in diesem Fall der Textautor Roland Rosenstock und die Illustratorin Clara Suetens) durch die fünf Weltreligionen Judentum, Christentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus und mit detektivischem Spürsinn wird darüber aufgeklärt was eben diese Weltreligionen unterscheidet und was sie miteinander verbindet. Wozu der Rabbi einen Hut trägt wird dabei genauso nachgefragt wie die Frage nach dem Alter der Bibel gestellt wird, was der Muezzin ruft, woher man weiß, was Buddha gedacht hat und was eigentlich ein Hindu ist - um nur einige wenige Fragen an dieser Stelle wiederzugeben. Den (wie versprochen äußerst gescheiten) Antworten werden viel Platz eingeräumt, um auch einigermaßen ins Detail gehen zu können. Zu entdecken gibt es jedenfalls allerhand. So wird z.B. Schritt für Schritt gezeigt wie Mönche ein Mandala herstellen, und mit sachlicher Fachkompetenz wird erklärt warum der Papst in Rom wohnt, warum Muslime auf einem Teppich beten, wie Ganesh zu seinem Elefantenkopf kam und wie Buddha unter einer Pappelfeige zu seiner Erleuchtung kam. Egal, ob sie am Religionsunterricht in der Schule teilnehmen oder nicht, dieses Buch ist ein sehr wichtiges für Kinder, um einen ersten Eindruck über die Weltreligionen zu erhalten, was ja nicht ganz unwichtig ist, um wiederum die Kulturgeschichte der Menschheit besser zu verstehen, denn nicht zuletzt kann man ja an einem Hut oft erkennen, welchen Beruf ein Mensch ausübt. Besonders wertvoll. (Manfred Horak)
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