Der T-Mobile artaward 2006 geht an die in Russland geborene und in Österreich lebende Künstlerin Anna Jermolaewa.
Ihre eigenwillige und radikale Arbeit stellt eine spannende Auseinandersetzung mit existentiellen Themen dar. Der Mensch und sein soziales Umfeld stehen im Mittelpunkt ihres Interesses. Aus ihrer eigenen Geschichte heraus entwickelt sie authentische, allgemein gültige Zeitdokumente. Mit Leichtigkeit und der nötigen Distanz weist sie auf Missstände in der Gesellschaft hin, ohne dabei didaktisch zu wirken. Der Künstlerin gelingt es immer wieder, mit neuen Arbeiten zu überraschen und zu faszinieren. Durch genaue Beobachtung erschafft Anna Jermolaewa einfache Bilder, um gesellschaftliche Machtstrukturen aufzuzeigen, verständlich zu machen und zu hinterfragen. Dabei entwickelt sie durch sensiblen und souveränen Umgang mit Video, Fotografie und Text eine subtile Bildsprache, mit der sie spielerisch und mit einem leichten Augenzwinkern tiefgreifende Analysen ihres Umfelds formuliert.
Junge Kunst fördern
Der mit 15.000 Euro dotierte T-Mobile artaward stellt ein kontinuierliches Förderinstrument für österreichische Kunst dar. Ziel des Preises ist es, die Arbeit einer/s jungen, herausragenden Kunstschaffenden, die in Zusammenhang mit Herausforderungen der globalen Gesellschaft steht, auszuzeichnen. Der Preisträger bzw. die Preisträgerin soll in seinem/ihren Weg bestärkt werden. Für die Preisvergabe kommen ausschließlich Künstler bzw. Künstlerinnen in Frage, die nach 1960 geboren wurden und österreichischer Herkunft sind, bzw. seit zumindest drei Jahren in Österreich leben. Die Auswahl unterliegt keinen medialen Einschränkungen, d.h. alle Sparten der bildenden Kunst werden berücksichtigt. 2005 wurde der T-Mobile artaward erstmals verliehen. Preisträger war der Künstler Markus Schinwald. Der T-Mobile artaward basiert auf einem zweistufigen Auswahlverfahren. Die Kunst- und Kommunikationsagentur art:phalanx hat zwanzig Expertinnen und Experten aus dem Kunstbereich eingeladen, jeweils eine Künstlerin bzw. einen Künstler für den T-Mobile artaward zu nominieren. Aus dieser Nominierungsliste hat die Entscheidungsjury Anfang September die Preisträgerin Anna Jermolaewa ermittelt. (pt)
Link-Tipp:
www.artphalanx.at