Yoshis Contemporary Art Gallery präsentiert bis 16.11.2013 die erste Einzelausstellung von Thomas Rhube. Sein Werkzyklus "reflecting the sun" ist eine Serie von Grafiken, in denen Rhube Anleihen aus der Alchemie bis hin zur gegenwärtigen Musik- und Filmkultur in einen Zusammenhang stellt.
Dabei interessieren den 1981 geborenen Thomas Rhube, der sein Studium der Malerei & Grafik an der Kunstuniversität Linz und Maastricht absolvierte, vor allem zeichenhafte Motive, die er auf dem Papier in dichten Graphit- und Tuscheflächen isoliert. Bezüge wie der Songtitel step into a world von KRS-One finden aufgrund von poetischen und ästhetischen Qualitäten gleichermaßen Eingang in Rhubes Bildsprache wie die Ziffernreihe von Eins bis Zehn.
Rhubes Herangehensweise ist vergleichbar mit dem Prozess des Destillierens und sein Interesse gilt vor allem der Beschäftigung mit Ideen, deren Wirklichkeitskonstruktion dem Streben nach Höherem zu Grunde liegt. Darin ist auch das Scheitern eingeschlossen und wird im Werk durch Portraits verlebter oder übermalter Personen verkörpert.
In der Ausstellung präsentiert der Künstler auch erstmals großformatige Fotografien. Die Bilder zeigen verschwommene, während der Fahrt aufgenommene Landschaften, die er mit bara betitelt. Der Begriff wird aus dem hebräischen mit etwas erschaffen oder in das Sehen bringen übersetzt. Die Frage nach der Herkunft und Bedeutung von Bildern wird somit innerhalb der Werkgruppe thematisiert. Für Rhube übernehmen die Fotos sinnbildlich die Funktion einer materia prima - eine ungeformte, undefinierte Materie die durch Hinzufügen von bestimmten Substanzen und Handlungen zu etwas Wertvollem gemacht wird. Ein Prozess, den der Künstler der Produktion von Kunst gleich setzt. (pt/mh)
Ausstellungstipp:
Thomas Rhube
reflecting the sun (4.9. bis 16.11.2013)
Yoshis Contemporary Art Gallery
Wollzeile 17, 1010 Wien
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 11 bis 19 Uhr
Samstag 11 bis 17 Uhr