Die Schau soll zugleich Auftakt für eine geplante Ausstellungsreihe sein, die sukzessive die Sammlung der Stadt Wien bis in die Gegenwart aufarbeiten soll. Die Kunstsammlung der Stadt Wien wurde 1951 begründet und wuchs auf Bestreben des damaligen Kulturstadtrates Viktor Matejka vor allem durch Werkankäufe zeitgenössischer Künstler. "Der Kauf eines Werkes wurde als die natürliche Reaktion auf die Produktion der Künstler verstanden, - diese wurden in ihrem Schaffen gleichermaßen gewürdigt wie gefördert, und die Stadt konnte einen bedeutenden ideellen wie auch materiellen Schatz erwerben", erläutert Wolfgang Hilger, Kulturreferent der Stadt Wien von 1985 bis 2003 und gemeinsam mit Berthold Ecker Kurator der Ausstellung. Mittlerweile ist die Stadt Wien im Besitz von ca. 20.000 Kunstwerken des 20. und 21. Jahrhunderts.

Die Ausstellung visualisiert mit insgesamt 163 Bildern die stilistische Unentschlossenheit dieses Jahrzehnts, das geprägt wird von dem intensiven Austesten der Künstler zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Zu sehen sind unter anderem Werke von Arik Brauer, Rudolf Hausner, Maria Lassnig und Arnulf Rainer. Die Gliederung in stilistischen und thematischen Einheiten macht die Schau übersichtlich und verdeutlicht gleichzeitig mit Gruppentiteln wie "Avantgarde" und "Stadt, Landschaft, Idylle" die künstlerischen Gegensätze jener Zeit.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation die alle Sammlungsobjekte der 50er Jahre beinhaltet. Zugleich ist dieses Buch der erste Teil eines Bestandskataloges, der ergänzende Informationen zu der auch Online zugänglichen Datenbank des MUSA. Durch umfangreiche Textbeiträge wird dem Leser die Kunstszene der fünfziger Jahre aus verschiedenen Perspektiven erläutert und ermöglicht so eine intensive Auseinandersetzung mit der Materie. Empfehlenswert ist sowohl der Besuch der Ausstellung, als auch die Lektüre des Kataloges um in das künstlerische Wien der 50er einzutauchen. (Marie-Therese Hochwartner)