rockstah-splash2011-0011Als Literaturwissenschaftlerin ist Hip Hop für mich vor allem eines: Die größte Kunstform. Jeder MC, der sich nicht für die typischen "Ich bin geil, ihr seid scheiße"-Texte hergibt ist ein einzigartiger Lyriker. Für das Schreiben von Raptexten braucht man vor allem Übung und auch eine gehörige Portion Talent für den Umgang mit Sprache. Wenn man sich dann auch noch den perfekt passenden DJ angelt oder die Beats gleich selbst produziert, dann entsteht meist so viel mehr als ein Musikstück zum Kopfnicken. Die meisten Raptexte beinhalten gesellschaftskritische Sprengkraft, das Ausloten von Persönlichkeiten oder eine gute Portion Selbstironie.

Das macht Hip Hop so interessant und spannend. Das Genre befindet sich ständig auf dem Weg in neue Richtungen und bleibt doch ein Sprachrohr für Leute, die Missstände anprangern, sowie eine Kultur des Widerstandes. Rap schafft Identitäten und hat zumindest das Zeug, um etwas zu bewegen. Nicht zuletzt deshalb hat sich Hip Hop in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter im Musikgeschäft etabliert, ist von seiner Außenseiterrolle zu einer festen Größe geworden und genau das wurde auf Deutschlands größtem Festival für Beats und Rhymes - dem Splash - gefeiert.

Kulturwoche.at war heuer das erste Mal Zeuge des großen Spektakels und liefert hier alle Eindrücke zum Festivalzirkus. Viel Spaß beim Stöbern in Hip Hop Welten der älteren und jüngeren Schule! (Katja Kramp; 3.8.2011)