Die Verfilmung von Christina Herrströms Roman "Tausend mal stärker" ist einer der Programmpunkte beim Internationalen Kinderfilmfestival 2011 in Wien.
Die Verhältnisse in Signes Klasse sind klar geregelt: Das Sagen haben, sowohl im als auch außerhalb des Unterrichts, die (coolen) Jungs, die Mädchen gehören entweder zu Mimis Clique - den 'sexy Mädchen' oder fristen ein Außenseiterdasein. Auflehnung gegen dieses festgesetzte Gefüge gibt es nicht. Es ist eben wie es ist. Bis Saga zur Klassengemeinschaft stößt. "Die Neue" wird von ihren Klassenkollegen umgarnt, jeder will mit dem weit gereisten Mädchen befreundet sein. Aber Saga hält nichts von den existierenden Gruppenbildungen und rüttelt damit, vorerst noch unbewusst, am System, das die Klasse bisher geprägt hat. Erst als Klassenlehrer Olle ihr die Aufgabe überträgt, das Selbstbewusstsein der Mädchen zu stärken und ihnen zu zeigen sich bei den Jungen durchzusetzen, greift sie bewusst in das System ein. Das bis dahin bestehende Gefüge fängt langsam an zu wackeln. Doch die neu gewonnene Selbstsicherheit der Mädchen scheint gar nicht willkommen zu sein und Saga wird zum Dorn in so manchem Auge. Formales Erzählen "Tusen gånger starkare" - so der Originaltitel - lebt vor allem durch seine formale Konzeption. Regisseur Peter Schildt kombiniert gekonnt die unterschiedlichsten Kameraeinstellungen, um die durch Saga hervorgerufene Veränderung in Signes Klasse auch auf einer nonverbalen Ebene auszudrücken, was den Handlungsverlauf intensiviert. "Tausend mal stärker" ist nicht nur ein Film, der das ungleiche Geschlechterverhältnis in einer Klasse behandelt, sondern der auch aufzeigt, dass, entgegen jedwede Behauptung, nur wenige bereit sind an einer bestehenden Situation etwas zu verändern. Fazit: Sehenswert. (Text: Maria Weber; Fotos: © Internationales Kinderfilmfestival)
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