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four-faced-liarDieser Kinofilm lebt vor allem von Gegensätzen. Gegensatzpaare dominieren "The Four-Faced Liar" von Regisseur Jacob Chase.







Auf der einen Seite sind da Trip und Bridget, die in einer chaotischen Wohngemeinschaft zusammen leben. Ihre Freundschaft hat bereits den Status einer Symbiose erreicht. Zuneigung beweisen sie sich durch Beschimpfungen und Frotzeleien. Trip liebt Chloe, hat jedoch eine merkwürdige Art ihr dies zu zeigen, und betrügt sie immer wieder. Auf geniale Weise setzt Regisseur Jacob Chase diesen Betrug in Szene, wenn sich die Bettgefährtin von Trip beim Sex an einem Foto von Chloe abstützt. Bridget wiederum betitelt ihre wechselnden Liebschaften nur noch mit den Wochentagen, an denen sie etwas mit ihnen hatte. Dreh und Angelpunkt ist der den Filmtitel gebende New Yorker Pub The Four-Faced Liar. Hier treffen Bridget und Trip auf Molly und Greg, die ein völlig anderes Lebenskonzept haben, als sie selbst. Molly und Greg sind schon ewig ein Paar. Kinder und Ehe sind fest geplant. Die Festgelegtheit und Ordnungsversessenheit in dieser Beziehung findet nicht zuletzt in den allgegenwärtigen Postit ihren Ausdruck. Die gegensätzlichen Welten treffen aufeinander und schon bald knüpft sich ein zartes Band zwischen Bridget und Molly. Von Greg misstrauisch beobachtet festigt sich ihre Freundschaft und wird langsam aber sicher mehr. In der Silvesternacht entlädt sich dann mit einem Knall die Leidenschaft, die in zarten Bildern aufgebaut, zwischen den beiden knisterte. Auf einmal erscheint das Leben gar nicht mehr so planbar. "The Four-Faced Liar" lebt von zarten und zugleich starken Bildern, die sehr körperlich und sinnlich sind. Langsam wird ein Knistern aufgebaut, dass sich schließlich explosionsartig entladen kann. Durch schnelle Schnitte wird die Gleichzeitigkeit der Gegensatzpaare noch betont. Auf die Worte, die einen typischen Liebesfilm in unseren Sehgewohnheiten ausmachen, warten wir jedoch vergeblich. Bridget kämpft um Molly, bringt jedoch bis zuletzt kein "Ich liebe dich" über die Lippen. Aber Worte können ja auch nicht alles sein. (Text: Katharina Fischer; Fotos: identities 2011 Queer Film Festival)

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Film-Infos:
The Four-Faced Liar

Bewertung: @@@@

Der Film wurde beim Queer Film Festival identities 2011 gezeigt

Regie: Jacob Chase

Buch: Marja-Lewis Ryan

Mit: Daniel Carlisle,
Natasha David, Todd Kubrak, Liz Osborn, Jessie Paddock, Emily Peck, Marja Lewis Ryan, Kate Kuen, Laryn Stout, Gil Zabarsky
USA 2010; 88 min.



Link-Tipp:

Festivalkritik identities 2011