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Ein gelungenes Remake.
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Dunkelheit greift um sich. Bedrohung breitet sich aus. Wir kennen die Zeichen, können sie aber nicht deuten. Oder doch? Wenn es nach Regisseur John Moore und Drehbuchautor David Seltzer (der auch das Originaldrehbuch schrieb) sehr wohl.

„Das Omen“ als Neuverfilmung ist in gewisser Weise die Antipode zum völlig zu Unrecht gehypten „Sakrileg – The Da Vinci Code“ (hier geht es mit einem Klick zu einem Artikel über Dan Brown). Ein Remake mit Integrierung aktuellem Zeitgeschehen (Tsunami, 9/11, etc.) als Ausgangspunkt für die Erklärung, dass die Zeiten nicht nur dunkel, bedrohlich und schwer sind, sondern, dass es auch dem Ende zugeht, Stichwort Antichrist.
Woher kommt nun dieser Begriff?

Wer die Messianität und Leiblichkeit Jesu leugnet, ist ein Antichrist

„Antichrist“ ist, so „Die Bibel von A-Z – das aktuelle Lexikon zur Bibel“, Gegner des Christus/Messias. Das Wort kommt im Neuen Testament (und zwar in der Einzahl und in der Mehomen_plakatrzahl) nur in den Johannesbriefen vor (1 Joh 2, 18.22; 4,3; 2 Joh 7); die zugrunde liegende Idee ist aber weiter gefasst. Der sachlich-theologische Hintergrund liegt in den bis in die Mythen zurückreichenden Vorstellungen von gottfeindlichen Mächten. Im Alten Testament wird für die Endzeit ein letzter Ansturm feindlicher Mächte gegen Gottes Volk erwartet. Solche Gedanken führt die jüdische Apokalyptik weiter; der Feind Gottes erhält jetzt immer mehr dämonische Züge. In Qumran taucht die Vorstellung von zwei Antichristen auf; der gottlose Priester und der Lügenprophet. Im Neuen Testament erhalten die Aktionen der dämonisch-satanischen Mächte erst eigentlichen „Gegen-Christus“-Charakter; mit dem Auftreten solcher Widersacher rechnen sowohl der 2. Thessalonicherbrief (2 Thess 2, 1-12) als auch die Offenbarung des Johannes (Offb 11,7; 12-13; 20,2) und die synoptische Apokalypse (Mk 13,14). Insgesamt ist die Vorstellung im Neuen Testament nicht einheitlich, das Gesamtbild bleibt disparat. Erst nach-neutestamentlich haben sich überlieferte und neue Motive zu einem einheitlichen Bild des Antichristen verdichtet; so wurde er oft mit historischen Persönlichkeiten gleichgesetzt – z.B. – man lese und staune – mit Mohammed oder dem Papst – und in deren Auftreten das Anzeichen des Weltendes gesehen.“

„Look at me, Damien! It's all for you!”

Zurück zum Film “Das Omen”. Ich habe das Original aus dem Jahr 1976 nie gesehen, konnte mich also ins Remake unbedarft reinfallen lassen. Und tatsächlich war ich sofort gefangen vom Geschehen auf der Leinwand. Starke düstere Filmsequenzen und eine nachhaltige Filmmusik verstärken die spannende Geschichte, in der es um Prophezeiungen aus der Offenbarung mit omen2omen1Hinweisen auf eine schreckliche Zukunft mit der Ankunft des Antichristen, der die mystische Zahl „666“ trägt, geht. Wobei der Regisseur davon ausgeht, dass wir uns bereits inmitten dieser schrecklichen Zukunft befinden und zeigt im Film die Zeichen, wie Terrorangriffe und Wetterkatastrophen. Robert Thorn, ein hochrangiger amerikanischer Diplomat, weiß nichts von solch dunklen Prophezeiungen. Seine Frau Kathryn hat eine schwere Geburt hinter sich, bei der ihr Kind gestorben ist. Er adoptiert ohne ihr Wissen ein anderes Kind, deren Mutter bei der Geburt gestorben ist – Damien. Mysteriöse Geschehnisse ziehen hernach im Familienleben der Thorns ein. Nach und nach distanziert – zunächst die „Mutter“ – sich von Damien, verloren geht auch die Kontrolle über den Haushalt. Erst recht, als eine neue Haushälterin eingestellt wird. Die Rolle der teuflischen Haushälterin spielt nur allzu superb Mia Farrow (womit sich die Frage für mich erübrigte, was eigentlich aus Mia Farrow wurde). Indizien verdichten sich – auch für den ungläubigen „Vater“ Robert Thorn, dem die Zahlensymbolik „666“ zunächst noch als Scherz vorkommt und die ihn warnenden Personen wie Spinner. Nur: Wegschauen geht nicht, schon gar omen3nicht, wenn es ums Eingemachte geht, sprich, das Leben seiner geliebten Frau in Gefahr gerät, kurzum: Der Grusel – nein, die unheilvolle Dramatik - nimmt zu, das Ende ist schrecklich. Kein Happy End – und wir alle können nur hoffen, dass die Zeichen zwar trügerisch sind, aber nicht so hoffnungslos wie im Film dargestellt. Sollte man gesehen haben, umso mehr, wenn man das Original nicht kennt. (Manfred Horak)

Verleih:
Centfox Film