"Morning Glory": Eine charmante Komödie mit wenig Tiefgang, die mehrmals von einem grantigen Harrison Ford und einer witzigen Diane Keaton gerettet wird.
Becky Fuller (Rachel Mc Adams) verliert ihren Job als Fernsehproduzentin einer lokalen Nachrichtensendung und begibt sich auf Jobsuche. Die Jobs sind rar, aber auch, als ihre Mutter sagt, "Als du mit 8 beim TV arbeiten wolltest, war das süß, mit 18 war es inspirierend, jetzt bist du 28 und es wird peinlich. Manchmal muss man sich von Träumen verabschieden", gibt sie nicht auf. Als sich ein Sender aus New York meldet, um eine Morgensendung auf Vordermann zu bringen stimmt sie sofort zu. Es wird ihr nicht leicht gemacht. Ihr neuer TV-Chef (Jeff Goldblum) hält sie für naiv und peinlich, dann wird sie mit einem strukturlosen Team, in das sie erst Organisation bringen muss, konfrontiert und schließlich holt sie sich den grantigsten und meist verbitterten Mann, der bei dem Sender noch unter Vertrag steht als Anchorman ins Boot: Mike Pomeroy (Harrison Ford). Nicht nur, dass dieser immer noch glaubt für Besseres berufen zu sein, war er doch Frontman in den besten Nachrichtensendungen Amerikas, zeigt er sich auch in keinster Weise bereit in das Konzept des leichten Tratsch und Klatsch TVs einzusteigen. Er liefert sich böse Wortgefechte mit der Co Moderatorin Colleen Peck (Diane Keaton), ehemalige Schönheitskönigin, betrinkt sich am Abend vor dem ersten Auftritt und denkt nicht daran sich bei Beiträgen übers Kochen, Handwerk oder Kinder einzubringen. Nach einigen doch recht amüsanten Wendungen und einer kleinen Liebesgeschichte ist Becky Fuller schließlich mit ihrem Konzept erfolgreich und "Daybreak" erlebt einen Aufschwung in den Quoten. Alles in allem ist "Morning Glory" leider der übliche Hollywoodschmus mit einer etwas unglaubwürdigen Rachel Mc Adams. Es ist schwer vorstellbar, dass eine so junge Filmproduzentin einen älteren Starmoderator in dieser Art und Weise in die Enge treiben würde und diesen immer wieder dazu zwingt Dinge zu tun, die dieser nicht tun will. Mutlosigkeit und Verzweiflung, die sicher auch in solchen Situationen auftreten, gibt es nur in oberflächlichen Passagen. Stattdessen sieht man sich einem viel redenden und übertriebenen American Girl gegenüber und fragt sich, warum sie am Ende den gut bezahlten Job einer Tagessendung eigentlich sausen lässt. Zudem wird das Thema eines oberflächlichen Fernsehens ohne Kritik in keinster Weise behandelt. Auch die Liebesgeschichte mit Adam Bennet (Patrick Wilson), ihrem Produzentenpartner, hat immer wieder den Touch des übertriebenen. Witzig sind die Dialoge von Harrison Ford und Diane Keaton. Da wird die Komödie komisch und sorgt für ein bisschen Tiefgang. Eine leichte, seichte Unterhaltungskomödie mehr, die uns nicht lange in Erinnerung bleiben wird. (suja)
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