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bankraeuber01"Haben Sie hier eine Million?" ist gewissermaßen dieKernfrage im lettisch-österreichischenFamilienfilm für junge Zuseher ab 6 Jahren, mit Karl Markovics in der Rolle desgrimmigen Bankdirektors. "Die kleinen Bankräuber" bietet nebenHochspannung natürlich auch viel Spaß und ist ab 20. November imKino zu sehen.



Die zwei Helden der Geschichte - der fünfjährige Robby und die siebenjährige Louisa, dargestellt von den phantastisch agierenden Gustavs Vilsons und Zane Leimane - sind nicht nur mutig, sondern auch vif und kennen zudem offenbar bankraeuber02bereits die Geschichte von Zorro, der von den Reichen nimmt, um es den Armen zu geben, "eben unseren Eltern". Die Ausgangsbasis für diesen Gedankenfluss ist, dass der gar so unsympathische Bankdirektor (herrlich schräg und widerlich, Karl Markovics) der Familie kurzerhand den Kredit fällig stellt, darüber hinaus ihnen ihre Wohnung wegnimmt und sie sprichwörtlich im Regen stehen lässt. Das nimmt ihm vor allem Robby sehr übel, der seine Schwester überredet die Million der Bank zu rauben. Dass man so etwas nicht tun darf wird freilich lang und breit erklärt, auch wenn dem kleinen Robby immer neue Gegenargumente dazu einfallen - dass sie nebenbei draufkommen, dass im Tresorraum gar kein echtes Geld, sondern Falschgeld aufbewahrt wird, lässt den Bankdirektor und seine Gang am Ende richtig mickrig aussehen. bankraeuber03Dazwischen, und um nicht alles zu verraten, geschieht eine ganze Menge. Die Spannung jedenfalls nimmt bis zum Schluss kein Ende, aufgepeppt wird der Film mit allerlei Slapstick-Einlagen. "Die kleinen Bankräuber" ist eine echte Gaunerkomödie, wobei man den Kindern, mit denen man ins Kino geht, einige Begriffe vorab erklären sollte, z.B. was ein Kredit und was Falschgeld ist, und auch nach dem Film sollte mit den Kindern ausführlich über das Gesehene gesprochen werden. Wobei: Hilfreich ist sicherlich, dass der Film streckenweise ohne Worte auskommt und viele Sequenzen anhand von Bildern erzählt werden, bzw. mit formalen Tricks, was Gestaltung der Bilder und Kameraführung betrifft, gearbeitet wird. Einerseits. Andererseits kann man durchaus skeptisch sein, ob 6-jährige die im Film gebotene Krimispannung nervlich durchhalten. Garantiert keine Freude am Film werden jedenfalls die Banken haben, aber letzten Endes sind diese natürlich selber schuld, dass sie dermaßen unseriös dargestellt werden. (Manfred Horak; Fotos: Olegs Kotovics)


bankraeuber-plakatFilm-Tipp:
Die kleinen Bankräuber
Bewertung: @@@@
Ö-Premiere: 14. 11. 2009 beim Kinderfilmfestival Wien

Lettland/Österreich, 76 Minuten, Farbe
Regie: Armands Zvirbulis
Mit: Gustavs Vilsons, Zane Leimane, Karl Markovics, u. a.
Produktion: Minifilm
Empfohlen ab 6 Jahren