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shoot_plakatMan könnte meinen, Clive Owen sucht sich in letzter Zeit seine Filme nach bestimmten Kriterien aus. Babys sollten drinnen vorkommen. Wenn möglich noch so wichtige, das sie beschützt werden müssen. Vor ganz vielen, ganz bösen Menschen. Womit dann aber auch so gut wie alle Übereinstimmungen von "Children of Men" und "Shoot 'em up" geklärt wären.

Letzteren Film kann man dann eigentlich auch nur durch den Titel beschreiben. Sehr viel mehr inhaltliche Beschreibung ist zwar möglich aber unnötig, und auch gar nicht erheblich. Der eigentliche Inhalt des Filmes wird ca. 2 Minuten nach Beginn klar, wenn Mr. Smith (Clive Owen) den ersten Bösewicht mit einer Karotte durch die Mundhöhle außer Gefecht setzt und dann weiters gleichzeitig ein Kind zur Welt bringen hilft und die anrückenden weiteren Bösen shoot02erschießt. Die Nabelschnur wird übrigens mit der gleichen Waffe zerschossen - wie auch sonst, wenn keine Schere zur Hand ist. Wenn er dann nach den ersten 20 Toten über Häuserdächer flüchtet und die Leuchtreklame so zerschießt, dass sie nur mehr "FUCK U" anzeigt, dann kann man wissend nicken und über Comic-Referenzen nachdenken.

Oder auch an eine Satire an all diese übermäßig gewalttätigen Filme. Der einschlägige Kenner könnte den Kopf schütteln, im Gedanken alle John Woo Titel verkehrt alphabetisch aufzählen und versuchen jede Szene als gescheiterte Hommage an das Hong-Kong-Kino zu verstehen. Natürlich kann man das alles tun. Wenn denn aber ein Film "Shoot 'em up" heißt, dann kann man auch, und das ist die Empfehlung der Autorin dieses Textes, den Titel einen Hinweis sein lassen, sich zurücklehnen, sein shoot01Gehirn für 90 Minuten ausschalten - das hilft auch bei der gegen Ende immer unsinnigeren Geschichte - und gelegentlich die Augen schließen, nur so um Alpträume über Karotten in Augenhöhlen zu vermeiden. (Anima Hochrinner)

Filminfos:
Bewertung: @@@@
Shoot 'em Up (2007)
Österreichischer Kinostart: 20. September 2007
Regie: Michael Davis
Darsteller: Clive Owen, Monica Bellucci, Paul Giamatti, Stephen McHattie, Greg Bryk, Daniel Pilon
Studio: Warner Brothers
Musik: Paul Haslinger